Kontemplation führt zu wertvollen Erkenntnissen

Der Blick in die Flammen "verführt" uns zur Kontemplation.

Im Schein des Feuers fällt es uns nämlich leicht, unserem Bedürfnis nach Welt- und Lebensorientierung nachzugehe.

Eine für jedermann zugängliche Methode einüben

Manche Gespräche bekommen unter solchen Umständen einen erstaunlichen "Tiefgang" und wirken wie eine philosophische Meditation.    Der bekannte Philosoph Arthur Schopenhauer hat diese Form der nachdenklichen Betrachtung von grundlegenden Fragen nach der Welt, der eigenen Existenz und dem Sinn des Lebens als Kontemplation bezeichnet und meint damit, die "anschauende Versenkung unter Ausschaltung allen Wollens". Er hält solches Denken für eine gute und jedermann zugängliche Methode. Er empfiehlt uns, sie einzuüben, um eigene konkrete Erfahrungen unter Begriffen zusammenzufassen und dadurch zu vernünftigen Erkenntnissen zu kommen.

Antworten auf selbst gestellte Fragen finden

Das ist plausibel. Wir können auf diese Weise die in vielen Religionen ausgeübten Praxis, durch Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen den Geist zu beruhigen, mit dem Bemühen der Philosophie verbinden, durch logische Überlegungen die Welt und die menschliche Existenz zu deuten.

Unser Ziel sollte dabei immer sein, aus uns selbst heraus einen persönlichen Standpunkt zu finden. Deshalb nehmen wir uns in den "Feuergesprächen" vor, keine vorgefertigte Antworten der verschiedenen ideologischen Denkrichtungen in Anspruch zu nehmen. Vielmehr wollen wir ausgehend von unseren eigenen unmittelbaren Erfahrungen durch meditative philosophische Betrachtung Antworten auf selbst gestellte Fragen finden.

Den Gesprächen am Lagerfeuer ein Motto geben

Wir geben unseren Gesprächsrunden deshalb lediglich ein Rahmenthema vor, das die Lebenspraxis des Menschen in den Fokus stellt: "Für die Natur, für die Welt und für sich selbst  Verantwortung übernehmen."            Weil Verantwortung bei jeder Form menschlichen Verhaltens in Betracht zu ziehen ist, gilt der Begriff als Grundkategorie der Praktischen Philosophie, die sich mit der Frage auseinandersetzt, wie der Mensch richtig handeln soll. 

Mit dem Begriff Verantwortung verbunden sind die beiden Adjektive "verantwortlich" und "verantwortungsvoll". Verantwortliches Handeln beinhaltet Umsicht und Überlegung, wobei sich der Verantwortliche um sachgerechtes Handeln im Interesse aller Beteiligten zu bemühen hat. Verantwortungsvolles Handeln stellt noch größere Anforderungen, ist mit einem besonderen Schwierigkeitsgrad verbunden oder verlangt von dem Handelnden eine großes Maß an Achtsamkeit.

Themen für kontemplative Gespräche finden

Von dem genannten Wahlspruch ausgehend bieten sich für die kontemplativen Gespräche im Feuerkreis drei Themenkreise an:

  • Müssen wir für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt Verantwortung übernehmen? Haben wir nicht auch Menschlichkeit zu zeigen im verantwortlichen Umgang mit dem Leben und den Empfindungen von Tieren, und vielleicht sogar von Bäume und Pflanzen?
  • Haben wir die mentale Stärke, um in der Welt, oder konkreter              in unserem sozialen Umfeld, verantwortungsvoll zu handeln? 
  • Sind wir für unsere seelische Grundstimmung verantwortlich, die uns  manchmal eine realistische Sicht auf die Welt, auf Freunde und Partner und sogar auf uns selbst versperrt? Ist Selbsterkenntnis eine Voraussetzung für ein funktionierendes soziales Zusammenleben oder vielleicht sogar die Bedingung für Sittlichkeit?

Kontemplation als Denkmethode können wir allerdings nur erfolgreich praktizieren, wenn wir uns zeitweise von den Aufgaben, Terminen, Verpflichtungen und den damit verbundenen Gedankenketten lösen, die sonst unseren Alltag bestimmen. Wir müssen also eine neue Geisteshaltung annehmen, die der Achtsamkeit.