Piraten-Lexikon

Von A bis Z wird über Seefahrer und Piraten geschnattert

Beim Klabautermann! Hier haben wir gesammelt, was der Piratenpapagei bisher so alles ausgeplaudert hat. Arr! Er spricht über Sturm und Flaute auf See, über Leben und Arbeit an Bord, über Sieg und Tod im Kampf und auch über den Traum aller Piraten von Abenteuer und Freiheit. Arr! Und für die großen und kleinen Piraten unter uns hält er manche Anregung bereit.   Arr! Arr! Arr! 

Mehr zur Piraterie finden Sie bei uns unter Piraten-Land - Garten-Piraten - Piraten-Erzählung -  Piraten-Spiele - Piraten-Wissen - Piraten-Lieder und Piraten-Basteln.

A:

Achtern Das hintere Deck des Schiffes.

Achterstücke So wurden die spanischen Silberdollar genannt, die in der amerikanischen Kolonialzeit weit verbreitet waren und die in acht Stücke zerschnitten wurden, wenn man Kleingeld benötigte.

"Ahoi" Das riefen sich die Seeleute zu: „Schiff-ahoi!“, kannten sie den Namen des anderen Schiffes, wurde dessen Name vorangestellt. Seinen Ursprung hat das Wort Englischen: „Ahoy“ war ein einmastiger englischer Küstensegler mit einem speziellen Segel. In der Deutschen Marine ist der Gruß „Ahoi“ heutzutage nicht mehr üblich, als formloser Gruß wird meist das norddeutsche „Moin“ verwendet.

Ali Rajah war ein indischer Pirat, dessen Namen die Briten angeblich nicht aussprechen konnten und der sich für sie wie „Olly Roger“ anhörte. Daraus wurde dann „Jolly Roger“ wurde: Einige meinen, dass die Piratenflagge so zu ihrem ihren Namen gekommen sei.

Ärger ausdrücken: Dich werde ich zu den Haien schicken, über die Planke jagen, über die Reling gehen lassen ( über Bord), Kiel holen lassen, Moses Gesetz spüren lassen!

Ärzte befanden sich selten auf den Piratenschiffen. Wenn doch, so konnten diese meist nichts gegen die Krankheiten ausrichten. Die im Kampf erlittenen Wunden nähte sie. Bei schlimmeren Kampfverletzungen blieb oft nichts anderes übrig als den Schmerz mit Rum zu betäuben. Schiffsarzt zu sein war kein besonders angenehmer Beruf, da sie oft Arme und Beine mit der Säge amputieren mussten.

Arbeitsteilung in der Mannschaft  Außer den Matrosen gehörten zu der Besatzung eines Piratenschiffes der Kapitän, ein Quartiermeister, der Haupt-Kanonier, der Bootsmann und andere Offiziere, sowie ein Zimmermann und ein Koch. Der Kapitän hatte das oberste Kommando. Der Quartiermeister sorgte dafür, dass unter Deck Ordnung gehalten wurde. Er war der zweite Mann an Bord. Der Haupt-Kanonier hatte den Oberbefehl über die Kanonen. Dass über Deck Ordnung herrschte, war die Aufgabe des Bootsmanns. Der Zimmermann war für jede Art von Schreiner-Arbeiten zuständig. Selten war ein Arzt mit an Bord. Wenn es einen gab, konnte der angesichts der schweren Kampfverletzungen oft nicht mehr helfen.

Affenfaust: Knoten am Ende einer Wurfleine. Wird genutzt um besser eine Leine werfen zu können.

Affenfels: Spöttisch für Schiffe mit umfangreicher Besatzung.

Affenjacke: Spöttisch für Marineuniformen.

Ahoi (engl. ahoy): Der Gruß wird in der Seefahrt sowohl bei der Begrüßung, als auch beim Abschied verwendet.

Alle-Mann-Manöver: Manöver, bei denen die komplette Crew antreten muss, auch wenn sie eigentlich Freiwache hat.

Alltag der Piraten: Der Traum von Freiheit, Abenteuer und schnellem Reichtum, den das Piraten-Leben versprach, lockte zahlreiche Menschen auf die Schiffe der Seeräuber. Doch das Leben eines Piraten im Alltag entsprach den Erwartungen selten. Zwischen den wenigen einträglichen Einsätzen war das Bord-Leben eher langweilig und entbehrungsreich. Bei ruhiger See dümpelte das Schiff oft wochenlang am gleichen Ort vor sich hin, die Mannschaft betrank sich hemmungslos und es kam zu Streitigkeiten.

Anbohren Ein oder mehrere Löcher in eine Schiffshülle bohren oder schneiden, um das Schiff zu versenken.

Anne Bonny: Eine der wenigen Frauen unter den Piraten (mehr zu ihr unter Mary Read). Eigentlich waren an Bord eines Piratenschiffs keine Frauen erlaubt. Aber als sich der Piratenkapitän John Rackham in die Irin Anne Bonny verliebt, nimmt er sie mit auf sein Schiff. Allerdings muss sie Männerkleidung tragen, Männerarbeit leisten und sie darf ihr Geheimnis nicht lüften. 1720 wurde das Schiff von Rackham geentert und die gesamte Mannschaft wurde zum Tode verurteil. Nur Anne Bonny und Mary Read wurden verschont, da sie beide schwanger waren. Danach führte Anne Bonny eine Kneipe.

Anker lichten Einen Anker hoch holen, um lossegeln zu können.

Antike: Piraten spielten schon 100 Jahre vor unserer Zeitrechnung eine Rolle. Sie stahlen die Korn-Lieferungen aus Ägypten auf dem Mittelmeer und brachten so Rom in existenzielle Not. Erst die entschlossene Sicherung der Seewege dämmte die Piraterie wieder ein.

Arr! / Argh / Arrgh! / Yarr! / Harr! etc. Allgemeine Piraten-Ausdrücke, die zu jedem Anlass verwendet werden können.

aufholen Während einer Verfolgung näher kommen.

Arzt an Bord gab es selten. Wenn doch, so konnte er meist nichts gegen Krankheiten ausrichten. Die im Kampf erlittenen Wunden nähte er, bei schlimmeren Kampfverletzungen blieb oft nichts anderes übrig, als die betroffenen Gliedmaßen mit einer Säge zu amputieren und den Schmerz mit Rum zu betäuben.

Auf Kiel legen Baubeginn eines Schiffes (ähnlich der Grundsteinlegung beim Haus).

Augenklappe Piraten trugen die Augenklappe aus verschiedenen Gründen: Die einen trugen sie, weil ein Auge verletzt oder blind war. Das passierte häufig, weil Piraten und Seemänner zum Navigieren einen Jakosstab oder Sextanten benutzten. Mit denen muss man die Sonne anpeilen. Das ist sehr ungesund für die Augen, und so sind viele Seeleute auf einem Auge erblindet. Deshalb trugen sie eine Augenklappe. Andere trugen sie, weil sie ihre Augen besser an veränderte Lichtverhältnisse anpassen wollten.  Wenn Piraten nämlich an Deck arbeiteten, war es tagsüber sehr hell. Sobald sie aber zwischendurch unter Deck gehen mussten, wurde es schummerig dunkel. Dann wechselten sie einfach die Augenklappe von einem Auge auf das andere. So musste sich das eine Auge gar nicht erst lange umstellen und die Piraten konnten gleich gut sehen. Das war besonders in gefährlichen Situationen sehr wichtig.

Ausguck - war auf den Segelschiffen der Piraten ein unbeliebter Platz, meist eine umgebaute Plattform weit oben an einem Mast. Je höher der Ausguck hing, desto weiter konnte man gucke. Und das war wichtig, um andere Schiffe oder auch Land zu melden. Hing der Ausguck, der auch Krähennest genannt wurde, 2 m über Deck, so konnte man ca. 5 km weit schauen. Hing das Krähennest aber 10 m hoch, erweiterte sich die Sicht auf ungefähr 12 km. Und war der Ausguck gar auf 15 m Höhe, dann konnte man bis zu 15 Kilometer weit gucken.

aussetzen: Auf einer einsamen Insel oder Küste absichtlich abgesetzt und im Stich gelassen werden. Dazu wurden häufig Männer verurteilt, die während eines Gefechts desertiert waren oder Kameraden um den Anteil ihrer Beute betrogen hatten. Wer zum "Gouverneur einer Insel" ernannt wurde, also ausgesetzt wurde, erhielt als ganze Ausrüstung nur ein Flasche Rum, eine Pistole, etwas Schießpulver und eine Kugel. Damit hatte er die Wahl, langsam zu verdursten oder sich selbst zu erschießen.

Äquatortaufe: Ein meist derbes Ritual unter Seeleute, wenn sie zum ersten mal den Äquator überqueren. Sie bekommen dann einen nautischen Spitznamen.

Aye Ja. Aye, aye Käpt'n!

 

B:

Back Vorschiffsaufbau, oder klappbarer Esstisch.

Backbord: Die linke Seite eines Schiffes, wenn du in Richtung des Bugs siehst. Gegensatz von Steuerbord.

Bananenschwein Fette Ratten, welche sich häufig in den Bananenkisten verstecken.

Bark Ein Segelschiffstyp mit ursprünglich drei Masten. Später wurden auch Barken mit vier oder fünf Masten gebaut. An den vorderen Masten der Bark sind Rahsegel befestigt, am letzten Mast ein Gaffelsegel.

Bartolomew Roberts Der wahrscheinlich erfolgreichste Pirat aller Zeiten. Er kaperte in den Jahren 1719 bis 1722 über 400 Schiffe. Er überfiel die Schiffe entlang der Küste Westafrikas, Kanadas und im Karibischen Meer. Zu seinen Gefangenen war er äußerst grausam, obwohl er ein tiefreligiöser Mann gewesen sein soll. Als Kapitän war er sehr streng. Seiner Mannschaft verbot er das Glücksspiel, bestand darauf, dass das Licht unter Deck um acht Uhr gelöscht wurde. Alkohol verabscheute er und bevorzugte Tee als  Lieblingsgetränk. Zu seinen Eigenarten gehörte auch das Tragen von vornehmer Kleidung. Selbst bei Kämpfen trug er sie. Er starb während eines Kampfes und wurde auf eigenen Wunsch hin mitsamt der prächtigen Kleidung ins Meer geworfen.

Bauernnacht Eine Nacht in der der Seemann, keine Wache halten muss.

Bay Das englische Wort für „Meeresbucht“.

Beaufortskala Skala zur Bestimmung der Windstärke.

beidrehen (auch beiliegen) Ein Segelschiff wenden, sodass sein Bug in den Wind weist, um im Sturm nicht zu kentern. Das Schiff liegt reglos im Wasser und treibt lediglich in Erwartung eines Sturms.

Besanmast Der hinterste Mast eines Dreimasters.

Bergfahrt Fahrt stromaufwärts

Besatzung: Ein Piratenschiff benötigte eine ganze Menge Besatzung. Sehr oft waren 200 bis 300 Seemänner auf einem Schiff mit einer Länge von 40 Metern zusammengepfercht, auf dem sie mehrere Monate die endlosen Weiten der Ozeane durchkreuzten. Von überall kamen Männer, die den Traum von Freiheit, Abenteuer und schnellem Reichtum in die Tat umsetzen wollten. Auf manchem Piratenschiff kam bis zu einem Drittel der Mannschaft aus Afrika – zumeist entlaufene Sklaven. Nicht ein (nationales) Gefühl der  Zusammengehörigkeit einte die Besatzung, sondern die Herkunft aus den unteren Schichten der Gesellschaft und die Hoffnung auf ein besseres Leben und mehr Geld in der Tasche.

Bestrafung für Verstöße gegen die Artikel der Piraterie war das auspeitschen. Dazu verwendete man die Neunschwänzige Katze. Sie bestand aus  neun mit Knoten versehenen Strängen, die an einem mit Leder ummanteltem Stock befestigt waren.

betakeln ein Segelschiff mit stehendem und laufendem Gut (Takelage, Takelwerk) ausstatten; auch im übertragenen Sinne: betrügen.

Beute (in der Piraten-Sprache auch Prise genannt) sind Waren oder Besitztümer, die mit Gewalt oder durch Piraterie erworben wurden.  Wenn ein Pirat im Gefecht verletzt wurde, konnten die Piraten mit ihrer Prise den Arzt bezahlen. Die Prise bestand aus Waffen, Stoffen, Gewürzen, Lebensmitteln und Weinbrand. Grundsätzlich wurde der Großteil einer jeden Beute so unter der Mannschaft aufgeteilt. (vgl. "Chasse Partie").

Beute machen Auf ihren Fahrten mussten die Seeleute oft lange vergeblich auf den entscheidenden Schlag, der reiche Beute brachte, warten. Zwischen den wenigen Gefechten war das Leben an Bord eher entbehrungsreich.

Bilge Der Teil einer Schiffshülle, der am breitesten und am flachsten ist und auf dem das Schiff ruht, wenn es strandet. Dieser Raum lag unten am Kiel und wurde oftmals mit Steinen gefüllt, damit das Schiff sein Gleichgewicht beibehielt und stabil im Wasser lag. Hier ist es am kühlsten, weil die Bilge sich meist mit etwas Wasser füllte. Der Begriff "Bilge" kann auch "Dummes Gerede, Unsinn" bedeuten.

Bilgewasser Wasser, das sich in der Bilge oder am Kiel eines Schiffes sammelt. Es wird oft geduldet, bis es zu eklig wird.

Black Jack Bezeichnung der Piratenflagge in Anlehnung an die Union Jack. Siehe auch Jolly Roger.

Black spotten Markiert einen todgeweihten Piraten.

Blanker Hans Eine bildhafte Beschreibung der Sturmwellen der Nordsee.

Blaue Jungs Bezeichnung für Matrosen und Seemänner bei der Marine.

Blauer Peter Flagge die anzeigt, dass das Schiff in 24 Stunden in See sticht.

Bleackbeard  Name eines berühmten Piraten. Den Namen erhielt er wegen seines dichten schwarzen Bartes. Blackbeard, der häufig kämpfte und sich mit mehreren Klingen, Messern und Pistolen behangen zeigte, wurde besonders wegen der langsam brennenden Zündschüre bekannt, die er angeblich während einer Schlacht in seinen langen Bart gebunden hatte. Diese Tat hat ihn zum Inbegriff des unerschrockenen Freibeuters werden lassen. Er eroberte in seiner dreijährigen Karriere als Pirat rund 400 Schiffe, von Brasilien über Neufundland bis in die Karibik und nach Afrika. Black Bart benutzte in dieser Zeit mehrere Flaggen. Diejenige, die normalerweise mit ihm in Verbindung gebracht wurde, war schwarz mit einem weißen Skelett und einem weißen Piraten, der eine Sanduhr zwischen sich hielt. Das sollte bedeuten, dass seinen Opfern die Zeit davonlief.

Blender Schmugglerschiff.

Blütezeit der Piraten dauerte nicht viel mehr als 40 Jahre, ca. von 1690 bis 1730. Am schlimmsten trieben sie es zwischen 1714-1722. Die Zeit der Bukanier und der Krieg zwischen England, Holland und Frankreich gingen ihrem Ende entgegen. Unmengen von Freibeutern standen plötzlich da, nur die Wahl zwischen Arbeitslosigkeit, Piraterie oder dem Anheuern auf einem Handelsschiff, um dort unter schlechten Bedingungen und für einen minimalen Lohn zu arbeiten. Viele entschieden sich für die Piraterie, hielten sich dabei weiterhin an ihre Kaperbriefe und ließen Schiffe der eigenen Nationalität unbehelligt.

Bombo Ein sehr beliebtes alkoholisches Getränk unter Piraten. Sie tranken es, wenn sie sich an Land von den Strapazen erholten.

Bootsmann: Mehrere Bootsmänner hatten sich um die Takelage und die Segel zum kümmern und hielten das Deck sauber

Bootsmannstuhl (auch Seemannstuhl genannt) ist ein Brett, auf den der Seemann sitzen kann, wenn er an der Takelage arbeiten muss.

Brecher Eine Welle deren Kamm bricht.

Bramsegel ist das drittes Rahsegel von unten gezählt. Es gibt Vorbramsegel, Großbramsegel, Kreuzbramsegel; außerdem doppelte Bramsegel.

Breitseite Gemeinsames Abfeuern aller Kanonen auf einer Seite des Schiffes.

Brigg Ein 25 bis 50 Meter langes Segelschiff. Sie hat eine Mastenhöhe von 42 Metern und ist ungefähr sieben Meter breit. Dadurch ist das Schiff sehr wendig.

Brigantine Ein kleines Segelschiff mit zwei Masten, das auch durch Rudern fortbewegt werden konnte.

Bruttoregistertonne (BRT) Maßeinheit, wie viel ein Schiff laden kann.

Buddel Flasche, beinhaltete meist den Alkohol 'Rum'. Heutzutage wird das Wort noch in manchen niederdeutschen Dialekten verwendet.

Bug Vorderer Teil eines Schiffes.

Bugnase Oberstes Bugende. Möglicherweise bemalt, dann folgende Farben mit verschiedener Bedeutung: Rot – passieren des Suezkanals, Gelb – Überquerung des Äquators, Blau – Überquerung des Polarkreises und Schwarz für den Besuch des Schwarzen Meeres.

Bugspriet Lange Stange (Spiere), die über den Bug des Schiffes nach oben hinausragt. Meist ist dort auch das Segel angebracht. Unterhalb dieses Bugspriets waren oft Galionsfiguren angebracht, die die Schiffe schützen sollten.

Bukaniere nannte man die Piraten, die die Karibik und die Küsten Südamerikas im 17. Jahrhundert unsicher machten. Ursprünglich waren dies in der Mehrzahl Franzosen, die in den Wäldern und Tälern der Karibikinsel Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik) lebten. Ihr Name ist von dem französischen Begriff "boucan", der "Rauchhaus" bedeutet, abgeleitet: Sie machten sich für gewöhnlich ihr Fleisch im Rauchhaus haltbar. Ab 1620 zogen sie vom Landesinneren an die Küsten und ließen sich auf der Insel Tortuga nieder. Von dort aus überfielen sie als Gruppe, die inzwischen aus Vertretern mehrerer Nationen bestand und sich "Brüder der Küste" nannte, Handelsschiffe und Häfen.

Bunte Kuh war der Name eines Kriegsschiffes von Simon van Utrecht. Der Holländer van Utrecht zog mit der 'Bunten Kuh' in den Kampf gegen den Seeräuber Klaus Störtebeker.

 

C:

Chantey, Shantey, Shanty Ein von Seemännern gesungenes Lied im Rhythmus ihrer Arbeit.

Chasse Partie (fr.: la chasse – die Jagd, la partie – der Teil, hier: der Anteil. Also etwa: Der Anteil an der Jagdbeute) war ein anerkannter Vertrag, nach dem der Anteil an Gemeingut und Beute geregelt wurden. Vor der Verteilung des Beutegutes musste jeder feierlich schwören, dass er nichts von der Beute für sich beiseite geschafft hatte. Wer einen Meineid schwor, wurde auf einer einsamen Insel ausgesetzt oder hingerichtet.

Charles Vane war ein sehr schlitzohriger Pirat im 18. Jahrhundert. Er wurde sehr bekannt, als er sich 1718 mit dem ehemaligen Piraten Woodes Rogers anlegte. Seine Raubzüge führte Charles Vane vor allem in der Karibik und im Atlantik aus. Als sein Piratenschiff bei Jamaika in einen Hurrikan kam, konnte er sich auf eine Insel retten. Die restliche Mannschaft war tot. Vane wurde allerdings gefunden, und da er Pirat war, wurde er in Jamaika hingerichtet.

chartern Mieten eines Schiffes oder aber Erstellung eines Frachtvertrages.

Chinesische Seeräuber: In der chinesischen Provinz Guangdong konnte sich noch Anfang des 19. Jahrhunderts ein straff organisierter Piratenbund etablieren mit bis zu 150.000 Seeräubern, 1000 Schiffen, einem fürsorglichen System der Beuteverteilung und dem fortschrittlichen Angebot an die internationale Handelsschifffahrt, sich mit Geldzahlungen und Schutzbriefen freie Fahrt zu erkaufen.

Corn Islands Zwei Inseln im Atlantik (auf spanisch Islas del Maíz). Bevor die Inseln von den Briten besetzt wurden dienten sie den Piraten als Unterschlupf. Auf alten Karten heißen die Corn Islands „Islas de los Manglares“.

Crew Mannschaft eines Schiffes. Bezeichnet alle Leute, die an Bord eines Schiffes arbeiten, vom Koch bis zum Kapitän.

Christliche Seeräuber, wie etwa die Korsaren von Malta, kaperten muslimische Handelsschiffe; im Gegenzug brachten muslimische Seeräuber, auch Barbaresken genannt, christliche Handelsschiffe auf. Im 17. Jahrhundert führten schließlich Abkommen zwischen den europäischen und den nordafrikanischen Staaten zum Rückgang der Piraterie im Mittelmeerraum.

 

 

D:

Davit Befestigung, an denen die Beiboote angebracht sind.

Davy Jones Locker Englisches Idiom für den Grund des Ozeans als letzte Ruhestätte ertrunkener Seeleute; "Der besucht Davy Jones' Truhe für den Rest der Ewigkeit" - er ist tot.

Deck Ebene eines Schiffes, auf der man laufen kann.

Degen Eine lange Waffe, die im Mittelalter und auch von Piraten zum Kampf gebraucht wurde. Mit einem Degen konnten die Kämpfer ihren Gegnern Hiebe und Stiche versetzen. Wegen der langen, schmalen, elastischen und geraden Klinge musste der Kämpfer nicht zu nah an seinen Feind herantreten und war so selbst ein wenig geschützter vor dessen Angriffen.

Demokratie Auf den Piratenschiffen herrschte oft eine gewisse Form der Demokratie. So wurden oft wichtige Entscheidungen durch Abstimmungen der Besatzung getroffen.

Der große Teich Bezeichnung für den Nordatlantik.

Dippen Grussform zwischen Schiffen, bei denen die Flagge halb herunter geholt wird.

Dock (Auch Kai oder Pier) Anlegestelle für Schiffe.

Dockschwalbe Umgangssprachlich für Prostituierte am Hafen.

Dolch Eine kurze, meist zweischneidige Stichwaffe, die leicht zu verstecken ist und deshalb gerne für Überraschungsangriffe bereitgehalten wurde. Der Feind konnte nicht erkennen, dass sein Gegner bewaffnet war. Anders als Degen und Säbel ist er wegen seiner kurzen Klinge nicht besonders gut zum Fechten geeignet.

Dollbord Die oberste Kante der Schiffseiten.

Donnerbräu Ein starkes Getränk.

Drakkar (Drachenboot) Kampfschiffe der Wikinger mit schlanker Bauweise. Sie hatten am vorderen Balken des Bootes einen Drachenkopf befestigt. Dieser sollte den Wikingern die Dämonen und Meeresgeister fernhalten und zugleich ihren Gegnern Angst einflößen. Auf ein Drakkar passten etwa 100 Männer von denen immer 70 ruderten.

Drei Schwestern Drei aufeinander folgende Monsterwellen.

Drei Segel im Wind sein Alle drei Segel setzen, wodurch das Schiff schwankt wie ein betrunkener Seemann.

Dschunke oder auch Dschonke Bezeichnet eine Vielzahl von Segelschiffstypen. Traditionelle chinesische Dschunken sind als Handels-, Lasten oder Fischerschiffe besonders auf chinesischen Flüssen und den Küstengewässern, aber auch auf der Hochsee unterwegs. Manchmal werden sie auch als Hausboote genutzt.

Dublonen Goldmünzen, die früher in Spanien oder Lateinamerika verwendet wurden.

Duelle Die Strafe für das Streiten an Bord bestand meist darin, dass sich die beiden Gegner an Land mit Pistolen duellieren mussten. Verfehlten beide auf zehn Schritte Entfernung ihr Ziel, mussten sie mit Degen weiterkämpfen. Wer zuerst den anderen verletzte war Sieger.

Duguay-Trouin, René  war um 1800 einer der berühmtesten Korsaren.

 

E:

Edward England war zunächst ein normaler Seemann. In Irland geboren arbeitete er als Matrose auf Handelsschiffen. Als aber 1717 sein Schiff von dem Piraten Christopher Winter und seiner Crew überfallen wurde, schloss er sich den Piraten an und agierte von nun an unter dem Namen Edward England. Schon bald hatte er eine eigene Mannschaft und war ein berüchtigter Pirat. Nach einem seiner Beutezügen schenkte er einem Mitglied seiner Crew, John Taylor, das gekaperte Schiff Victor. 1721 wurde Edward England bei einer Meuterei durch John Taylor als Kapitän ersetzt und auf einer Insel vor Madagaskar ausgesetzt. Er starb kurze Zeit später.

einschiffen An Bord des Schiffes gehen.

Edward Low war ein besonders rücksichtsloser Pirat, der eine lange und erfolgreiche Karriere hatte (nach Piratenstandards). Von 1722 bis 1724 übernahm er in zwei Jahren über hundert Schiffe. Als grausamer Mann wurde er schließlich von seinen Männern rausgeschmissen und in einem kleinen Boot treiben gelassen. Seine Flagge war schwarz mit einem roten Skelett..

Edward Teach , ein Engländer, gilt als die Paradegestalt der gut 200 Jahre langen Blüte-Epoche der Piraterie. Er wurde wegen seines schwarzen Bartes "Blackbeard" genannt. In diesen Bart pflegte er Lunten zu stecken, die er bei seinen Attacken anzündete.

Eisen, Eisenschellen; In Eisen LegenEine bei Piraten gebräuchliche Bestrafung bestand darin, das Opfer an Handgelenken und Knöcheln mit Eisenschellen zu fesseln und in den Laderaum zu bringen. Die Strafe wurde häufig angewendet, wenn ein Pirat einen Kameraden bestohlen hatte oder wenn sich ein Gefangener weigerte, Geheimnisse zu verraten. Mitunter wurde der Bestrafte auch in Ketten an Deck liegen gelassen und so der sengenden Sonne oder Wind und Regen ausgesetzt. Oder er wurde an den Handgelenken anstatt mit Eisenschellen mit Seilen gefesselt und in einer möglichst unbequemen Haltung an eine Rahe gebunden.

Elmsfeuer (auch Sankt-Elms-Feuer, Eliasfeuer) ist eine seltene elektrische Entladung bei Gewittern, wobei in den Toppen der Masten, den Spieren usw. kleine Flämmchen erscheinen.

Embargo Ausfuhrverbot für Schiffe.

Emden ist eine friesische Stadt im Nordwesten Deutschlands, die zeitweise zum Hauptquartier der Piraten wurde. 1433 wurde die Stadt von dem Städtebund Hanse eingenommen.

Ende der Piraterie: Bis 1730 waren die berühmtesten, oder wohl eher berüchtigtsten, Piraten und ihre Besatzungen gefasst und hingerichtet. Massenhinrichtungen waren nicht selten. Die Leichen der Anführer wurden in Eisenkäfigen öffentlich zur Schau gestellt und blieben auch bei Verwesung hängen, jeder sollte so gewarnt sein. Die große Zeit der Piraten war vorbei. Allerdings konnte die Piraterie nie ganz verhindert werden. Es gab dann nur noch vereinzelte Überfälle in der Karibik und im Atlantik.

entern Manöver zur gewaltsamen Eroberung eines Schiffes. Oft wurden an Bord die Fallen gekappt, damit die Segel herabstürzten und die Besatzung unter sich begruben.

Enterbeil wurde von den Piraten zum Entern von Schiffen benutzt. Taue konnten mit seiner Hilfe gekappt werden. Manchmal wurde das Enterbeil auch als Waffe verwendet.

Enterdregge Ein vierarmiger Wurfanker. Von Piraten wurden sie vor allem beim Entern eines Schiffes genutzt. Sie warfen die Enterdregge auf das andere Schiff und schwangen sich dann daran hinüber.

Enterhaken  Als Enterhaken wird der metallische Stangenaufsatz bezeichnet, der in der Schifffahrt dazu dient, ein anderes Schiff näher an das eigene Schiff heran zu ziehen. Piraten nutzten ihn, um bewaffnet direkt auf ein gegnerisches Schiff gehen und dieses entern zu können. Der Enterhaken ähnelt einem (umgedreht gebrauchten), vergrößerten Angelhaken und ist oft mit einer zusätzlichen Spitze versehen, die auch als Stichwaffe im Nahkampf dienen konnte.

Entermesser Ein kurzes, schweres Schwert mit einer krummen, einschneidigen Klinge. Es war die beliebteste Waffe bei allen kämpfenden Seeleuten - auch der Piraten. Es entwickelte sich aus den langen Messern der Bukaniere. Sie benutzten es, um ihr Fleisch für das Grillen vorzubereiten. Da die Klinge des Entermessers sehr kurz ist, eignete es sich für die Benutzung in den engen Schiffskajüten.

Ernährung der Piraten an Bord war oft mangelhaft. Da sich die Schiffe meist über längere Zeiträume ausschließlich auf dem Meer befanden, war es schwierig, frische Lebensmittel mit an Bord zu nehmen, da diese schnell verdarben oder von Würmern, Maden oder sonstigem Ungeziefer befallen wurde. Viele Piraten erkrankten an Skorbut, da sie durch ihre Nahrung so gut wie kein Vitamin C zu sich nahmen. Um dem entgegenzuwirken wurden vereinzelt lebende Tiere und Zitrusfrüchte mit auf die Reise genommen. Auf langen Fahrten blieben nur noch trockenes Brot, eingemachte Bohnen und Pökelfleisch. 

Essen Das Essen war kärglich. Alles, was die Piraten auf Kaperfahrt aßen, kam aus Fässern im Schiffsbauch. Weil es noch keine Kühlschränke gab, war das Fleisch gesalzen, das Gemüse eingekocht. Die Köche mussten eine Menge Gewürze verwenden, um den Geschmack von verdorbenem Essen zu übertünchen. Auch das Trinkwasser war in den Holzfässern, in denen es gelagert wurde, nach kurzer Zeit nur noch eine stinkende, brackige Brühe. Kein Wunder, dass die Piraten lieber Alkohol tranken – „wie Spanier Brunnenwasser“, schrieb ein Zeitzeuge.

Etmal Zurückgelegte Strecke eines Schiffes von einem Mittag bis zum Nächsten.

 

F:

Faden (auch Klafter genannt) Längeneinheit auf See, um die Tiefe des Meeres zu bestimmen. 1 Faden entspricht ca. 1,82m.

Fahne oder Flagge: Worin bestehen die Unterschiede?

Die Begriffe „Flagge“ und „Fahne“ werden häufig synonym verwendet, denn auf den ersten Blick scheint es sich um dieselbe Sache zu handeln. Dem ist jedoch nicht so. Bei einer Fahne handelt es sich um ein Tuch, das direkt an einer Fahnenstange befestigt ist. Als Flagge hingegen bezeichnet man es, wenn das Tuch nicht direkt an einer Fahnenstange befestigt ist, sondern vielmehr mittels einer Zugleine an einem Fahnenmasten gehisst werden kann. Demzufolge liegt der Unterschied nicht direkt im Tuch, sondern vielmehr an der „Verwendungsart“

Fall Als Fall bezeichnet man auf Segelschiffen ein Stück Tauwerk, das zum Hochziehen (Setzen) und Herablassen (Bergen) oder Reffen von Segeln benutzt wird. Beim Entern versuchten Piraten die Fallen des gegnerischen Schiffs zu kappen, damit die Segel herabstürzten und die Besatzung unter sich begruben.

Ferkeltreiber Bei mehreren hintereinander fahrenden Schiffe, dass langsamste.

Festmacher Derjenige, der das Schiff am Dock festmacht. Wird auch als Bezeichnung für das Tau benutzt, welches für die Befestigung genutzt wird.

Feudel Wischlappen an Bord.

Feuer Leuchtende Seezeichen auf Wasser, wie zum Beispiel Leuchttonnen oder Leuchttürme.

Filibustiere (Flibuster) Eine Vereinigung von Seeräubern, die im 17. Jahrhundert die Karibik heimsuchten. Ihre Mitglieder waren hauptsächlich Franzosen. Später wurden alle Seeräuber und Freibeuter so bezeichnet.

Fische füttern Erbrechen aufgrund von Seekrankheit. Im englischen (feed fisch) aber "Über Bord gehen".

Flagge oder Fahne: Die Begriffe „Flagge“ und „Fahne“ werden häufig synonym verwendet, denn auf den ersten Blick scheint es sich um dieselbe Sache zu handeln. Dem ist jedoch nicht so. Bei einer Fahne handelt es sich um ein Tuch, das direkt an einer Fahnenstange befestigt ist. Als Flagge hingegen bezeichnet man es, wenn das Tuch nicht direkt an einer Fahnenstange befestigt ist, sondern vielmehr mittels einer Zugleine an einem Fahnenmasten gehisst werden kann. Demzufolge liegt der Unterschied nicht direkt im Tuch, sondern vielmehr an der „Verwendungsart“. Es wird behauptet, dass Piraten stets zwei Flaggen mit sich führten, eine Schwarze und eine Rote. Die rote Flagge sei das Zeichen dafür gewesen, dass keine Gefangene gemacht und also alle Opfer umgebracht würden. Die schwarze Flagge hingegen sollte anzeigen, dass Gefangene genommen würden, um Lösegelder erpressen zu können.

Flaggenalphabet Verständigung auf See mit Hilfe von Flaggen.

Flagge zeigen Die Schiffe von Piraten oder Kapitänen auf Kaperfahrt mit Brief und Siegel eines Herrschers zogen häufig die falsche Flagge am Mast auf, um sich wertvollen Beuteschiffen so dicht wie möglich zu nähern. Erst im letzten Moment hissten sie den Jolly Roger, die Piratenflagge mit Totenschädel und gekreuzten Knochen oder Säbeln, oder die offizielle Kriegsflagge.  Das Hissen des Jolly Rogers hatte vor allem den Sinn, ihre Opfer zu entmutigen. Wer Angst hatte, der kämpfte schwächer oder gaben schon auf ohne richtige gekämpft zu haben. Der Haupteffekt war also mehr psychologischer Natur. Vermutlich galt es auch dem Zusammenhalt, denn gemeinsam unter einer Flagge zu segeln verband sehr stark. Folgende Piratenflaggen sind bekannt: Calico, Jack, Rackham, Flagge, Piraten, Piratenflagge, Piratenflaggen, Totenkopf, Jack Rackham

Die Standardflagge, wie sie auch Käpt'n Jack Sparrow in Fluch der Karibik mit sich führt: Die Säbel stehen für Kraft und der Totenkopf, dafür, dass sie den Tod nicht fürchten.

Flaggenparade Feierliches Hissen oder Niederholen der Flagge.

Flaschenpost wurde von Schiffbrüchigen und Piraten, die auf einsamen Inseln fest saßen, verschickt. Sie hofften auf Rettung, falls die Flasche von vorbeifahrenden Schiffen gefunden oder an belebten Küsten angespült werden sollte. Zeitweise wurden früher auf diesem Weg sogar die Meeresströmungen erforscht.

Flüstertüte (auch Sprachrohr genannt) verstärkt die eigene Stimme, um von allen gehört zu werden.

Fock Vorsegel, befindet sich vor dem Mast.

Folter: Aus mehreren Gründen konnten Piraten sich dafür entscheiden, ihre Opfer zu foltern. Zum einem waren sie auf ihren Ruf bedacht: Alle sollten Glauben, dass sie skrupellos waren und jeden, der sich nicht sofort ergab, grausam niedermetzelten.

Francis Drake Ein gefürchteter Pirat, der mit seiner Besatzung vor allem spanische Schiffe überfiel, welche mit Waren aus Amerika kamen. Es wird berichtet, dass er die erste Kartoffelpflanze nach Europa brachte. 1577 startete Francis Drake eine Entdeckungsreise. Diese Fahrt dauerte fast drei Jahre, so wurde er der erste englische Weltumsegler. Außerdem war er der erste Mensch, der lebend von einer Weltumseglung zurück kam. Von der englischen Königin Elisabeth I. zum Ritter geschlagen hieß er von da an 'Sir Francis Drake' und kämpfte im Auftrag Englands. Man nannte ihn deshalb auch 'Pirat der Königin'.

Fredekoggen waren Schiffe, die eingesetzt wurden um Handelsschiffe vor Angriffen der Piraten zu schützen. Sie waren also Begleitschiffe. Fredekoggen wurden aus „normalen“ Koggen zu Kriegsschiffen umgebaut.

Freibeuter Bezeichnung besonders für jene Piraten, die den Spaniern in Amerika während des 17. und 18. Jahrhunderts zusetzten (Piraten der Karibik). Sie waren eigentlich Privatpersonen, die zu quasi-militärischen Aktivitäten ermächtigt wurden. Sie erhielten ein "lettre de marque", also ein Schreiben des Königs, das ihnen die Erlaubnis gab, Schiffe des Landes, mit dem man sich im Krieg befand, anzugreifen. Vor allem Handelsschiffe konnten gekapert werden. Wobei Freibeuter bei Gefangennahme durch den Gegner wie Kriegsgefangene behandelt, also nicht gehängt werden sollten. 

Zunächst wollte man der regulären Marine durch den Einsatz von Freibeutern neue Möglichkeiten für kriegerische Operationen verschaffen. Dieses wurde jedoch für die Auftraggeber bald zum Problem, da eine Privatisierung militärischer Aufgaben tendenziell auch Arbeitskräfte und Ressourcen von der regulären Marine abzog. Überdies hielt sich jene multinationale Mischung aus Abenteurern und Schurken als Freiräuber weder an Rechte noch an Pflichten. Sie plünderten und töteten schamlos und waren nur darauf aus, ihre Beute zu vergrößern. So wurden sie bald für ihre Auftraggeber selbst zur Gefahr und mußten aus dem Verkehr gezogen werden. Man verolgte und bestrafte sie schließlich mit dem Tod, und ließ sie "hoch und kurz" aufhängen - "hoch", damit sie für alle gut sichtbar waren, und "kurz", um kein Seil zu verschwenden. 

Freischläfer sind die Mitglieder der Mannschaft, die keine Nachtwache haben.

Freiwilligkeit - bei der Rekrutierung: Entlaufene Sklaven, Diebe und Mörder, Arme oder Arbeitssuchende wollten einem miserablen Leben an Land entfliehen. Auch Seeleute der Kriegs- oder Handelsmarine, die oft in ihren Dienst gepresst worden waren, wechselten freiwillig aus dem elenden legalen Dienst in die illegale, aber vielversprechende Piraterie. Manche allerdings, vor allem wenn sie wie Wundärzte oder Zimmerleute an Bord nützlich waren, wurden zum Piratendasein gezwungen. Bei Überfällen suchten die Piraten unter den Opfern gezielt nach Männern mit nützlichen Berufen oder Kenntnissen.

Friesennerz Meist gelbe Regenschutz-Kleider der friesischen Seefahrer.

Freund Hein Der Tod

Fuchs Bei überanstrengten Augen Land sehen, was gar nicht da ist.

fufteln 15 minütige Pause

 

G:

Gaffel Eine am Mast befestigte und verschiebbare Stange. Sie ragt schräg nach oben. Zwischen Gaffel und Baum wird das trapezförmige Gaffelsegel aufgespannt. Gaffel ist ein niederdeutsches Wort für Gabel.

Galeasse Eine größere Galeere. Sie ist genau wie eine Galeere 50 Meter lang, aber dafür höher gebaut. Dadurch war sie schwerer zu entern. Auf einer Galeasse konnten 800 bis 1200 Piraten arbeiten.

Galeere Ein Kriegsschiff mit Segeln. Besonders im 16. Jahrhundert war es sehr beliebt. Eine Galeere war 50 Meter lang und sieben Meter breit. Sie war jedoch kein besonders sicheres Schiff, da die Galeere bei Unwettern schnell umkippte. Eine Galeere, die größer war, hieß Galeasse und diejenigen die kleiner waren Galeoten.

Galionsfigur Unter dem Bugspriet angebrachte Figur, meist in Form einer hübschen Frau, welche Glück bringen und das Schiff beschützen sollte. Die Figuren aus Holz wurden unterhalb des Bugspriets am Schiff angebracht. denn die Seeleute dachten früher, dass ein Schiff Augen haben müsste, um den richtigen Kurs halten zu können.

Gatt Bezeichnung für Öffnungen oder Löcher im Schiff.

Gefängnis Piraten die gefangen genommen wurden mussten mit der Verurteilung zum Tod rechnen. Nur in seltenen Fällen entkamen sie oder wurden zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Viele Piraten starben schon vor den Verhandlungen, da die hygienischen Bedingungen in den Gefängnissen sehr schlecht waren. Da sie oft mehrere Monate dort verbringen mussten, bevor sie vor das Gericht kamen, war die Wahrscheinlichkeit dass sie vorher starben, sehr hoch.

Gefangene waren ein Teil der Beute. Für reiche Gefangene wurde ein Lösegeld verlangt. Wurde dies nicht gezahlt, so wurden die Gefangenen gefoltert, um die Verstecke ihrer Reichtümer preis zu geben. Sie hatten in der Regel die Wahl: Das Lösegeld zu zahlen, zu sterben, oder sich den Piraten anzuschließen. Letzteres taten viele. Von den Bukanieren des 17. Jahrhunderts erzählt ein Zeitgenosse, dass es bei ihnen üblich gewesen sei, gefangene Spanier in Stücke zu hauen: „zunächst etwas Fleisch, dann eine Hand, einen Arm, ein Bein; manchmal wird auch ein Strick um den Kopf gelegt und mit einem Stock immer enger gedreht, bis die Augen herausfallen.“  Die Piraten, die sich in der Inselwelt um Madagaskar aufhielten, überfielen besonders gerne Schiffe arabischer Pilgerfahrer. Die hatten zwar nicht immer kostbare Ware bei sich, aber meist viele Menschen an Bord, die sie ausrauben und als Sklaven verkaufen konnten. Darüber hinaus befanden sich unter den Passagieren dieser Schiffe zahlreiche Frauen. Berichte Überlebender schildern brutale Vergewaltigungsorgien.

Gefangene Schiffsführer eroberter Schiffe: Da viele Piraten aufgrund schlechter Erfahrungen bei der Marine einen Hass auf ausgebildete Kapitäne hatten, waren deren Tage nach einem Überfall meist gezählt. Es war gang und gäbe, sie zu verstümmeln und hinzurichten. Den traurigen Rekord darin hielt wohl Philip Lyne, der in seinem Prozess zugab, 37 Schiffsführer getötet zu haben.

Geschichte Seefahrende Völker betrieben seit jeher und in allen Zeiten alle Piraterie.

Geld Wenn Geld erbeutet wurde, konnten Prämien ausgezahlt werden. Gerechnet wurde in Piaster (Ein spanischer Piaster hatte im 18. Jahrhundert etwa eine Kaufkraft von 100 DM im Jahre 1997). +++ Der Schiffsarzt erhielt zum Beispiel 200 Piaster für die Behandlung nach Verwundungen, +++ der Schiffszimmermann für Reparaturen 100 bis 150 Piaster, +++ wer als erster das Beuteschiff gesichtet hat 100  Piaster und +++ wer die feindliche Flagge niedergeholte 50 Piaster. Verwundungen wurden nach dieser Vereinbarung wie folgt entschädigt: +++ 100 Piaster für einen Finger, für ein Ohr, für ein Auge oder für eine Hand. +++ 400 Piaster für den linken oder rechten Arm. +++ 600 Piaster für den Verlust eines Beines, +++ 1000 Piaster für beide Augen, +++ 1500 Piaster für den Verlust beider Beine und +++ 1800 Piaster für den Verlust beider Hände. Jeder Verwundete hatte außerdem noch sechs Wochen nach Ende der Fahrt Anspruch auf Behandlung. +++ Der Rest wurde zu gleichen Teilen an die Männer (bei Gefallenen an deren Angehörige) ausgezahlt. Der Kapitän erhielt den doppelten, der Schiffsjunge einen halben Anteil.

Geschwindigkeit Um die Geschwindigkeit eines Schiffes zu messen benötigte man früher eine Logleine. Die Logleine war eine Schnur, in die in regelmäßigen Abständen ein Knoten gebunden war. Am Ende dieser Logleine war ein Holzscheit befestigt. Ein Matrose warf die Logleine ins Wasser und der Holzscheit blieb an einer bestimmten Stelle hängen. Während sich nun das Seil abrollte, zählte der Pirat mit, wie viele Knoten in einer bestimmten Zeit durch seine Hände glitten.

gieren Bezeichnung für das Abkommen eines Schiffes vom ursprünglichen Kurs (z.b. durch Wind, Strömungen, Seegang etc.).

glasen Gibt die Uhrzeit an Bord an, in Abhängigkeit der Schichten. Die Seeleute hatten stets 4 Stunden Dienst und 4 Stunden Ruhezeit. Die Glasenuhr schlägt in jeder abgelaufenen Stunde einen Doppelschlag. (also insgesamt bis zu 4 Doppelschlägen). Danach beginnen die Wachzeit sowie die Uhrschläge wieder von vorne.

Glücksspiel Das Glücksspiel wurde auf jedem Piratenschiff intensiv betrieben. Ob Kartenspiele oder Würfelspiele, sie alle waren eine gute Belustigung in Zeiten des Wartens und der Not. Nicht selten waren die Piraten beim Spiel ziemlich betrunken und verspielten dabei all ihre hart erbeuteten Wertsachen. Oft ergaben sich im betrunkenen Zustand Streitereien und Handgreiflichkeiten, weshalb das Glücksspiel an Bord verboten war.

Gode Wind ! Seglergruß bei festlichem Anlass.

Gold zu finden oder zu erbeuten war das Ziel eines jeden Piraten. Es war der beste Weg, um an Reichtum und Ruhm zu gelangen.

Goldenes Zeitalter der Piraterie (1690 – 1730). Die Eroberung Amerikas, vor allem von Südamerika, eröffnete der Piraterie ein völlig neues Feld der Einnahmen. Gold, Silber und Edelsteine wurden in Massen erbeutet und nach Europa transportiert.

Grausamkeit gegenüber Gefangenen: Gefangene wurden meist grausam behandelt. Der schlimmste Regelverstoß, den ein Pirat begehen konnte, war, seine Kameraden zu verraten. Bestahl er sie, wurde er meist maroniert, das heißt, mit wenig Proviant und einer Waffe mit nur einem einzigen Schuss auf einer unbewohnten Insel ausgesetzt. Drückte sich ein Pirat vor dem Kampf oder lief er zum Gegner über, dann wurde er gleich hingerichtet: An einen Mast gebunden konnte er sich aussuchen, von wem er getötet werden wollte.

Grog Heißgetränk: Ein mit Wasser verdünnter Rum.

Großer Teich Atlantik

Guinea ist eine alte englische Münze die früher von Seeleuten benutzt wurde. Ein Meerschweinchen wurde damals für eine Guinea verkauft.

 

H:

Hafen So oft wie möglich steuerten die Piraten ihre Häfen an. Dann aßen, tranken und prassten sie, so viel sie konnten. Sie wussten ja nie, wann sie wieder dazu Gelegenheit haben würden und ob sie die nächste Fahr überhaupt überlebten. In den Häfen gingen auch nach erfolgreichen Beutezügen die Schätze so schnell wieder drauf, wie sie gewonnen worden waren.

Hafenlümmel Dicke Bockwurst.

Hanse Eine Organisation von mehreren deutschen Städten, die von Mitte des zwölften bis Ende des siebzehnten Jahrhunderts bestand. Bei der Organisation ging es vor allem darum, den Handel zwischen den Städten zu regeln. Schon bald war die Hanse sehr mächtig. Auch auf dem Meeresweg wurde Handel betrieben. Dort erreichte die Hanse schnell ein hohes Ansehen. Die "Vitalienbrüder" um Klaus Störtebeker und Godeke Michels, die berühmtesten Piraten der deutschen Küste, waren ursprünglich mit Kaperbriefen unterwegs. Die Hansestädte Wismar und Rostock hatten sie ausgestellt. Wer willens und imstande ist, "das riche zu Denemarken zu beschedigen", der war der Hanse willkommen. Es war eine verwegene Schar, die der Hanse um 1390 gegen die dänische Konkurrenz zu Hilfe kam. Entlaufene Bauern, verarmte Landadlige, bankrotte Kaufleute, aber vor allem Hafenvolk, viele davon Rebellen. Schriftsteller Thomas Mann nannte das alte Hanseatentum "höheres Seeräubertum".

hänseln Gemeine Rituale, um in die Mannschaft aufgenommen zu werden.

Hanfkragen Schlinge des Henkers.

Havarie Unglücke an Bord, wie z.B. Leck Laufen, Mastbruch etc.

Heck Hinterer Teil eines Schiffes.

Hein Janmaat Durchschnittsmatrose (sowas wie Hinz und Kunz)

Helgoland war ein wichtiger Stützpunkt für Piraten. Dort konnten sie ihre Schiffe mit frischem Trinkwasser und Fisch versorgen. Außerdem konnten sie so Schiffe, die aus Hamburg oder Bremen kamen und neue Ware an Bord hatten, problemlos überfallen.

Henry Every  war ein Pirat, der viele Namen hatte. Er nannte sich John Avery, Long Ben und Ben Bridgeman. Sein Spitzname war Erzpirat. Seine Piratenflagge zeigt einen weißen Totenschädel (im Profil mit Blick nach rechts) mit Kreolenohrring und einem Stirnband über zwei gekreuzten Knochen auf schwarzem Grund. Henry Every eroberte das Schiff Gang-i-Sawai, welches sehr wertvolle Fracht geladen hatte. Das inspirierte viele Männer, sich der Piraterie zuzuwenden. Der Legende nach soll er sein eigenes Königreich gegründet, die schöne Tochter des Grand Moghul geheiratet und eine eigene Kriegsflotte von 40 Schiffen gehabt haben.

Henry Morgan (1635 - 1688) war ein ein walisischer Freibeuter und  Piratenfürst des Hohen Rates der Bruderschaft. Der König von England schlug ihn zum Ritter und ernannte ihn 1674 zum Vizegouverneur von Jamaika. Von ihm wird  behauptet, dass er Feinde am Daumen aufhängen und über kleinem Feuer rösten ließ.

Heutige Piraten "Gottes Freund und aller Welt Feind",  jahrzehntelang lebte der Mythos nur auf der Leinwand fort. Ausgerechnet in einer Welt von Radar- und Satellitenortung tauchen sie wieder wieder auf, überfallen Segler in der Karibik oder vor Korsika, machen die Straße von Malakka unsicher und jetzt die Gewässer vor Somalia. Die neue Generation der Piraten kommt aus großer Armut, hat nichts zu essen und sieht in der Piraterie ihren einzigen Ausweg. Sie leben in Küstennähe und überfallen hauptsächlich Frachter, kleinere Schiffe und sogar Urlauber und Forscher. Doch sind sie bewaffnet und wollen durch Erpressung Beute machen oder interessieren sich für die Tresore an Bord mit Bargeld für Gehälter und Hafengebühren. Viele Reeder sind dazu übergegangen, sich selbst zu schützen. Manche Schiffe besitzen eine teure Alarmanlage oder eine spezielle Piratenwache in gefährlichen Gebieten. Im Piraterie-Report des "Piracy Reporting Center" in Kuala Lumpur sind für das Jahr 2015 auf der ganzen Welt 246 Überfälle durch Piraten vermerkt. Stark gefährdet sind die Küsten vor Südamerika und Afrika sowie generell Meeresengen oder schmale Passagen zwischen Inseln. Hier müssen die großen, schweren Schiffe sehr langsam werden und sind daher leichte Beute für die Piraten in ihren Schnellbooten. 

Heuer Lohn der Seefahrer.

Hinrichtung gefangener Piraten: Massenhinrichtungen waren nicht selten. Die Leichen der Anführer wurden in Eisenkäfigen öffentlich zur Schau gestellt und blieben auch bei Verwesung hängen, jeder sollte so gewarnt sein. Wie lange der grausige Anblick wohl potenzielle Rekruten für den Piratenberuf abgeschreckt hat? Bis 1730 waren die berühmtesten, oder wohl eher berüchtigtsten, Piraten und ihre Besatzungen gefasst und hingerichtet, die Zeit der Piraten war vorbei.

hissen nennt man den Vorgang, wenn eine Flagge oder ein Segel hochgezogen werden. In der Seefahrt machte man sich so zur Abfahrt bereit. Die Flagge der Piraten war fast immer gehisst, damit die gegnerischen Schiffe wussten, mit wem sie es zu tun haben.

Hoch und trocken Wenn ein Schiff aufgrund von Ebbe oder Sandbänken aufgelaufen ist.

Holm Ein Pfahl aus Holz oder Stahl, der die Segel und Takelage hält.

Hochzeit mit des Seilers Tochter machen Aufgehangen werden. Der Seiler machte die Stricke, an denen die Verurteilten hängen sollten.

Hulk Ein altes oder abgetakeltes Schiff, das früher auch als Gefängnis verwendet wurde.

Hundekoje Extrem kleine Koje (Schlafkammer) für Matrosen.

Hundewache Wache zwischen Mitternacht und vier Uhr.

Hygienische Zustände auf einem Piratenschiff waren katastrophal. Unter Deck, wo die Piraten ihr Quartier hatten, herrschte eine drangvolle Enge, zudem war es dunkel und feucht, so dass sich viel Ungeziefer wie Maden, Würmer, Läuse und Flöhe ausbreiten konnten. Auch Ratten schlichen sich mit an Bord, fraßen die Vorräte und übertrugen gefährliche Krankheiten wie die Pest.

 

I:

Indischer Ozean mit 74,9 Millionen km² Fläche (ca. 14,7 % der Erdoberfläche) der drittgrößte Ozean der Erde. Als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde, fuhren immer mehr europäische Handelsschiffe durch den indischen Ozean. Sie wurden zur Konkurrenz für die arabischen Gewürz- und Seidenhändler, wurden aber selbst durch die Piraterie bedroht.

Instandsetzung und Reparatur ihrer Schiffe war für Piraten kein Problem. Wenn ihr eigenes Schiff kaputt war, kaperten sie sich einfach ein neues. Kaum eine Mannschaft ließ sich ein eigenes Schiff bauen.

Isobathe Linie, die Orte gleicher Wassertiefen miteinander verbindet.

Isotherme Linie, die Orte gleicher Temperaturen miteinander verbindet.

 

J:

Jack Eine Flagge oder ein Seemann. Zeigt auch, wie sehr sich Seeleute mit ihrer Flagge identifizieren. (Jack o' Coins - Der Zahlmeister oder Quartiermeister. Jack o' Cups Der erste Offizier. Jack o' Staves Der Oberleutnant. Jack o' Swords Der Bootsmann. Jack Ketch Ein öffentlicher Henker oder Scharfrichter. Mit Jack Ketch zu tanzen, bedeutet, gehängt zu werden. Jack Tar Beliebter umgangssprachlicher Name für einen Seemann (auch: Jack Afloat).

Jakobsstab Wurde früher in der Seefahrt verwendet um Strecken zu messen. Dafür musste man ihn vor das Auge halten. Der Jakobsstab besteht aus zwei Stäben, die zueinander rechtwinklig angeordnet sind und dadurch einem Kreuz ähneln.

Jean Lafitte lebte in New Orleans, wo er mit seinem Bruder ein Geschäft betrieb. Vom Barataria Bay aus griffen Lafitte und seine Bande von Freibeutern und Piraten amerikanische, britische und spanische Schiffe an. Sie besaßen mehr als 10 Schiffe. Der Gouverneur setzte ein Kopfgeld auf Lafitte aus. Dieser jedoch drehte den Spieß um und setzte das doppelte Geld für die Ergreifung des Gouverneurs ein. 1814 boten britische Besatzungen Lafitte eine Belohnung an, wenn er ihnen bei einem Angriff der Briten auf New Orleans helfen würde. Dafür erlangten Lafitte und seine Besatzung Straffreiheit für begangene Verbrechen, aber sie mussten ihren Hauptsitz in Barataria Bay aufgeben. Bis zu seinem Tod führte Jean Lafitte Piratenüberfälle von Häfen Mittelamerikas aus. Er starb 1821.

Jolly Roger Berühmteste aller Piratenflaggen. Über die Entstehung dieses Namens gibt es unterschiedliche Theorien. Manche sagen, dass er von dem französischen Ausdruck "joli rouge" (schönes Rot) abgeleitet ist. Andere vermuteten, dass der Name von dem englischen Wort "roger" kommen könnte - so nannte man Landstreicher und Vagabunden. Außerdem war "Old Roger" ein verbreiteter Name für den Teufel. Eine neuere Vorstellung ist die, dass Jolly Roger etwas mit den Tempelrittern zu tun haben könnte, dem berühmten mittelalterlichen Militärorden.

John "Calico Jack" Rackham hatte zwischen 1718 und 1720 eine kurze und weitgehend unscheinbare Piratenkarriere. Heute wird er nur aus zwei Gründen in Erinnerung behalten. Zunächst hatte er zwei weibliche Piraten auf seinem Schiff: Anne Bonny und Mary Read. Es verursachte einen ziemlichen Skandal, dass Frauen Pistolen und Macheten nehmen und auf einem Piratenschiff kämpfen und sich den Weg in die Vollmitgliedschaft schwören konnten! Der zweite Grund war seine sehr coole Piratenflagge: ein Blackjack, der einen Schädel über gekreuzten Macheten zeigte. Obwohl andere Piraten erfolgreicher waren, hat seine Flagge als "die" Piratenflagge Berühmtheit erlangt.

jumpen springen

Jungfernfahrt Erste Fahrt eines Schiffes.

 

K:

kabbelig unruhige See, aufgrund von Seegang, der aus zwei verschiedenen Richtungen kommt.

Kabelgatt Bezeichnung für den Lagerraum für Taue, Seile oder der Ankerkette.

Kabellänge Nautisches Längenmaß. 1/10 der Seemeile ca. 185,2 m.

Kajüte oder Koje ist die traditionelle Bezeichnung für den Schlafraum auf Schiffen.

Kanonen wurden von den Piraten zur Kaperung eines Schiffes eingesetzt. Schwere Kanonenkugeln durchlöcherten das gegnerische Schiff, so dass es langsam unterging.

Kanonier Der Kanonier hatte die viert höchste Stellung auf einem Piratenschiff. Er navigierte seine Kanonen genau in die Mitte eines gegnerischen Schiffes. Er wusste, an welcher Stelle die Kanone treffen musste, um den Untergang des Gegners zu bewirken.

Kaperbrief  Ein Brief, der von der Regierung ausgestellt wurde. Er galt als eine Lizenz für Privatbürger, Besitztümer einer anderen Nation an sich nehmen zu dürfen. Mit diesem Brief war der Pirat berechtigt andere Schiffe auszurauben. Sie handelten meist auf dem Hintergrund politischer Konflikte im im Auftrag eines Herrschers und betrieben die Piraterie quasi legal. Erste Exemplare sind aus dem 13. Jahrhundert belegt. Wurde der Streit beigelegt, wurden solche Piraten "arbeitslos", setzten dann aber nicht selten als gewöhnliche Piraten ihre Überfälle fort. Oft wurden Kaper-Briefe auch gefälscht. Wurde jemand mit einer Fälschung erwischt, drohte ihm eine Strafe.

Kaperschiff  Ein Schiff, das zwar in privater Hand ist, aber während des Kriegs die Erlaubnis einer Regierung erhalten hat, feindliche Schiffe anzugreifen und zu kapern.

Kapitän Höchst gestellter Mann an Bord eines Schiffes, wurde als Chef von den Besatzungsmitgliedern gewählt. Er hatte die alleinige Befehlsgewalt im Kampf und bekam dafür auch einen größeren Anteil der Beute. Darüber hinaus hatte er meist jedoch kaum besondere Vorteile. Wenn er seine Aufgabe nicht gut erfüllte, konnte er auch wieder abgewählt werden. Das geschah häufig, wenn sich die Mannschaft nach Monaten der Erfolglosigkeit nicht über das künftige Vorgehen einigen konnte. Selten hielten Piratenkapitäne länger als drei bis vier Jahre durch.

kappen Schnelles durchtrennen von Tauen.

Karibisches Meer (Karibik) ist bis zu 7680 Meter tief und als südöstlicher Teil des Amerikanischen Mittelmeeres durch die Westindische Inselkette vom Atlantischen Ozean abgetrennt. Diese Inselkette erstreckt sich in einem Bogen vom Golf von Mexiko bis fast nach Venezuela.

Kaventsmann Große Welle/ Monsterwelle.

kentern Das seitliche Umkippen eines Schiffes oder Bootes. Zur Zeit der  Piraten bedeutete kentern gleichzeitig auch den Untergang eines Schiffes, da auf hoher See das Wiederaufrichten unmöglich war.

Kettenschuss Zwei Kanonenkugeln werden mit einer kurzen Kette verbunden. Diese wurden aus einer einzelnen Kanone abgeschossen und sollten die Seile des Schiffes durchtrennen oder Masten einreißen, um das Schiff fahrtuntüchtig zu machen. In Seeschlachten zielte diese destruktive Maßnahme darauf ab, die Takelage des gegnerischen Schiffes zu zerstören. Verlangsamte sich das feindliche Schiff, kamen die Piraten näher heran, um Enterhaken zu werfen und das Fahrzeug zu sich heranzuziehen.

Kiel Der wichtigste, mittschiffs im Boden angebrachte Längsverband eines Schiffes oder Bootes. Der Kiel ist somit das „Rückgrat“ des Schiffes. An ihm sind die quer stabilisierenden Spanten, die „Rippen“, angebracht.

Kielholen Methode der Bestrafung: Der jeweilige Matrose wird an beiden Seiten der Rahnock mit Seilen befestigt und dann unter dem Kiel eines Schiffes durchgezogen. Bei der leichteren Form dieser Bestrafung zog man quer von der Seite auf die andere, bei der schweren dagegen längs am Kiel entlang, so dass die harten Schalen der am Schiffsrumpf angewachsenen Seepocken seine Haut zerschnitten. Gewöhnlich starb der solchermaßen bestrafte während des Kielholens an Ertrinken oder durch Haie, oder einige Tage später an seinen Verletzungen

Kielwasser Fahrrinne eines Schiffes. „Im Kielwasser schwimmen“ bedeutet auch soviel wie: Dicht auf dem Fersen sein.

Kiste des toten Mannes Bildhafte Sprache eines Sarges auf dem Meeresgrund (Häufig auch als "Davy Jones Kiste" bezeichnet).

Kimm Linie des Horizonts.

Klar Schiff machen Das Schiff säubern oder herausputzen.

Kleiner Bruder Einer dem Hauptsturm folgender kleinerer Sturm.

Kleiner Sack Bezeichnung für kleinen Hafen.

Klüse Öffnung im Schiffsbug für (Anker)ketten und Taue; Klüsen Augen.

Klüver: "Den Klüver hängen" - Schlecht gelaunt oder verärgert aussehen, schmollen

Klüverbaum: Auf historischen Segelschiffen ein Rundholz, das über das Vorschiff eines Segelschiffes hinausragt. Anders als der Bugspriet ist ein Klüverbaum theoretisch beweglich; in der Regel ist er aber fest angeschlagen und kann nicht ohne weiteres entfernt werden.

Klabautermannauch "Kalfatermann" oder "Klabattermann" (von niederdeutschklabastern „poltern“, „lärmend umhergehen“ oder von ebenfall niederdeutsch kalfatern „mit Pech und Werg abdichten“) ist im seemännischen Aberglauben ein Schiffsgeist oder Kobold, der – meist unsichtbar – den Kapitän bei Gefahren warnt. Erstmals wird in einer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert von ihm berichtet. Er hilft bei den Arbeiten an Bord - vor allem beim "Kalfatern" (Dichten des Schiffsdecks). Man soll ihn durch laute Polter-Geräusche bemerken können. Denn bei der Suche nach Undichtigkeiten klopft er die Planken des Schiffs ab: „Wenn er klopft, bleibt er, wenn er hobelt, geht er.“ Und er treibt gerne Schabernack. Sein Aussehen gleicht dem eines Matrosen – mit Hammer und Pfeife, manchmal auch mit Seemanns-Kiste, mit roten Haaren und grünen Zähnen. Zeigt er sich, so ist dies ein schlechtes Zeichen. Er verlässt das Schiff erst, wenn es untergeht.

"Beim Klabautermann": Ein Ausdruck der Überraschung.

Kleidung musste praktisch und strapazierfähig sein. Wie die meisten Matrosen in der Zeit um 1700 trugen sie kurze Jacken aus grobem Stoff, Leinenhemden, Segeltuchhosen und Wollstrümpfe, dazu als Kopfbedeckung entweder einen geknoteten Schal, einen Dreispitz oder eine Wollmütze. Schuhe wurden an Bord selten getragen, da sie auf dem glatten Deck zu wenig Halt boten. Doch auch der einfache Seemann hatte seinen Sonntagsstaat in der Kiste, den er z.B. zum Landgang anzog. Viele Piratenkapitäne wiederum liebten es, sich auffällig herauszuputzen und ließen aus den Schiffen, die sie überfielen, gerne kostbare Jacken, Hüte und Seidenstrümpfe mitgehen. In einer zeitgenössischen Schilderung heißt es über Bartholomew Roberts (Black Beard), er habe "eine Weste und Kniehosen aus karmesinrotem Damast" getragen, dazu "eine rote Feder am Hut und um den Hals eine goldene Kette, an welcher ein diamantbesetztes Kruzifix hing".

Piratinnen kleideten sich gewöhnlich wie ihre männlichen Kameraden, um nicht als Frauen erkannt zu werden oder auch nur aus praktischen Gründen. Von Anne Bonny, einer der berühmtesten Piratinnen, erzählte man sich allerdings, sie habe einmal in der Schlacht ihr Brust entblößt, um ihrem Gegner zu demonstrieren, dass er es mit einer Frau zu tun hatte. Vielleicht verschaffte ihr dieses Ablenkungsmanöver im Kampf einen Vorteil.

Klüver Ein dreieckiges Vorsegel. Den Klüver hängen Schlecht gelaunt oder verärgert aussehen, schmollen.

Klüverbaum bezeichnet auf historischen Segelschiffen ein Rundholz, das über das Vorschiff eines Segelschiffes hinausragt. Anders als der Bugspriet ist ein Klüverbaum theoretisch beweglich; in der Regel ist er aber fest angeschlagen und kann nicht ohne weiteres entfernt werden.

Knoten Einheit für die Geschwindigkeit eines Seeschiffes. Ein Knoten entspricht einer Seemeile. 1kn = 1,852 km/h.

Kochsmaat Gehilfe des Kochs.

Kogge Ein vom 13. bis 15. Jahrhundert als Handels- und Kriegsschiff verwendetes, bauchiges Segelschiff mit hohen Aufbauten auf Bug und Heck.

Koje Schlafkammer oder kleiner Lagerraum auf einem Schiff.

Kolonien in Amerika und der Karibik waren vielfach nicht in der Lage sich zu schützen und somit leichte Beute für Piraten. An der Atlantikküste tummelten sich die Piraten, Freibeuter und hier war ein richtiges Beuteparadies für sie. Die Piraten trieben auch Handel mit den Bewohnern, der zwar illegal, den Gouverneuren aber durchaus genehm war.

Kombüse Schiffsküche. Der Küchenchef der Kombüse wird als Smutje bezeichnet. Ihm können zur Unterstützung Besatzungsmitglieder zugeteilt sein. Für den Smutje an Bord eines Piratenschiffes gab es meist nicht viel zu tun, weil die Piraten nie viel Vorrat an Bord hatten. Damals waren alle Lebensmittel sehr schnell verderblich. Vor allem fehlte Gemüse und Obst, was zu Vitaminmangel führte. Hin und wieder gab es Geflügel an Bord des Piratenschiffes, das der Smutje dann in seiner Kombüse, meist einem kleinen Holzschuppen, für die Besatzung zubereitete. Auf den Passagierschiffen von heute wird der Küchenchef nicht mehr als Smutje, sondern als Koch bezeichnet.

Kompass Ein unverzichtbares Navigationsgerät auf hoher See. Er wird benutzt, um die Himmelsrichtungen zu bestimmen. Der Magnet im Inneren des Kompasses ist auf das Erdmagnetfeld abgestimmt. Er zeigt an, in welcher Richtung Norden liegt.

Korb Metallgestänge ähnlich einem niedrigen Zaun, der verhindern soll, dass Matrosen ins Wasser fallen. Wird unterteilt in Bugkorb und Heckkorb.

Korsar Die Kaperfahrer Frankreichs und des Mittelmeerraums wurden so genannt. Französische Korsaren gab es seit dem 9. Jahrhundert, als sich Handelsschiffe aus der Bretagne gegen plündernde Wikinger zur Wehr setzten. Und als sich das Osmanische Reich vom späten 14. bis zum frühen 19. Jahrhundert in Auseinandersetzung mit den christlichen Staaten Europas befand haben staatlich sanktionierten Seebanditen, sogenannten Korsaren, den Kampf um die maritime Vormachtstellung geführt. Aber auch gegen die Engländer, mit denen sich die Franzosen über Jahrhunderte immer wieder im Kriegszustand befanden, stachen französische Korsaren in See. Nach ihren Fahrten kehrten sie in ihren Heimathafen zurück, um die Beute zu teilen. Die Beute ging zu einem Teil an den Reeder, der das Schiff charterte, an die Besatzung und an die Staatskasse, die ebenfalls ihren Anteil erhielt. Berühmte Korsaren waren Jean-Bart aus Dünkirchen im Dienste Ludwigs XIV und Robert Surcouf aus Saint-Malo unter Napoleon.

Krähennest Ein Ausguck am vordersten Mast. Er bestand aus einer Plattform, von der aus man sehr weit sehen konnte. Das war wichtig, um andere Schiffe oder auch Land frühzeitig melden zu können.

Küstenklatsch schneller Nachrichtenaustausch unter Seeleute durch Weitererzählen.

 

L:

Landratte verächtliche Bezeichnung für jemanden, der an Land lebt oder Angst vor der Schifffahrt hat; auch ein unerfahrener Seemann oder ein Seemann auf seiner ersten Seereise.

Langeweile Wenn die See ruhig war, langweilte sich die Mannschaft an Bord. Das Schiff schaukelte bei Flaute manchmal wochenlang am gleichen Ort. Die Piraten betranken sich dann hemmungslos und es kam schnell zu Handgreiflichkeiten.

Leben an Bord eines Piratenschiffs war die meiste Zeit geprägt von öder, harter Arbeit und Langeweile.

Lee Wind abgeneigte Seite. Gegenteil von Luv.

Legalität Piraterie war nicht immer illegal. Als die Spanier Amerika entdeckt und kolonialisiert hatten, begannen sie damit große Schiffe mit Handelswaren nach Europa zu schicken. Andere Länder wie England, Frankreich und Holland, die selbst keine vergleichbare Seemacht besaßen, wollten sich auch Einfluss, Territorium und Ressourcen in Amerika . Deshalb heuerten sie Piraten an, denen sie Kaperbriefe ausstellten. Diesen wurde nicht nur ein legaler Deckmantel für die Seeräuberei geboten, sondern auch neun Zehntel dessen zugesagt, was sie erbeuten konnten.

lenzen Abpumpen von Wasser auf einem Schiff, z.B. bei Lecks.

Lenzpumpe Eine Pumpe, die das Bilgewasser aus einem Schiff herauspumpt.

Liegeplatz Ort, an dem das Schiff vor Anker liegt. Es schwimmt zwar noch, aber es fährt nicht. Daher liegt es.

Lizenz zum Rauben: Auch der legendäre Francis Drake, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts spanische Schiffe und Niederlassungen in der Neuen Welt plünderte, war ein Pirat, allerdings ausgestattet mit einer Lizenz zum Rauben. Die britische Königin erhielt einen Anteil der Beute.

löschen Das Schiff entladen. Siehe auch Stauerei.

Logleine war ein Gerät, um die Geschwindigkeit eines Schiffes zu messen. An einer Schnur waren in regelmäßigen Abständen Knoten gebunden und am Ende ein Holzscheit befestigt. Ein Matrose warf die Logleine ins Wasser und der Holzscheit blieb an einer bestimmten Stelle am Schiff hängen. Während sich nun das Seil abrollte, zählte der Pirat mit, wie viele Knoten in einer bestimmten Zeit durch seine Hände glitten.

Luv Wind zugewandte Seite. Gegenteil von Lee.

 

M:

Maat Der auch Bootsmann genannte Offizier hatte für die Ordnung an Deck zu sorgen. Er durfte den Sklaven und den Ruderern Befehle erteilen.

Mannschaft Ein gewöhnliches Piratenschiff bot Platz für 80 hartgesottene Seemänner – im Schnitt 27 Jahre alt und allesamt Meister ihres Fachs. Die Mitglieder einer Mannschaft gehörten oft verschieden Nationalitäten an. Und sie hatten ganz unterschiedliche Biographien: Ob jugendlicher Ausreißer, verschuldeter Adliger, ehemaliger Soldat, Abenteurer, Verbrecher, Gauner, Dieb, Meuterer, Mörder oder entlaufener Sklave - woher einer kam oder was er angestellt hatte, war ohne Bedeutung. War er seefest, trotzte Wetter und Sturm, konnte geschickt den Großmast erklimmen und mit dem Säbel rasseln, so begann für ihn an Bord eines schnellen und wendigen Piratenschiffs ein neues Leben. Und doch gab es in der Mannschaft vielfach auch solche, die in ihrem Leben vor der Piraterie ganz ehrliche Matrosen oder einfach nur Arbeitsuchende gewesen waren.

Marienhafe Eine kleine Stadt an der Nordsee. Sie verlor durch eine Sturmflut ihren direkten Zugang zum Meer. Früher war sie eine der wichtigsten Städte der Friesen. Um das Jahr 1400 kämpften viele kleine Friesenstämme untereinander. Sie heuerten zu ihrer Unterstützung oft Piraten an. Marienhafe wurde so zu einer richtige Piratenstadt, worauf die Stadt bis heute stolz ist. Deshalb gibt es in Marienhafe ein richtiges Piratenmuseum.

Mary Read wurde im Piratenmilieu zu einer Berühmtheit. Aus unbekannten Gründen wurde sie als Junge aufgezogen. 1719 stieß sie zu John Rackhams Mannschaft hinzu. Ihre Identität entdeckte nur Anne Bonny, die sich in Mary verliebte und sie als Frau entlarvte. Als das Schiff 1720 geentert wurde, gehörten Anne Bonny und Mary Read zu den letzten Kämpfenden. Die meisten anderen Piraten waren entweder tot oder sie hatten sich unter Deck versteckt. Mary wurde genauso wie Anne Bonny nicht zum Tode verurteilt, da sie ein Kind erwartete. Allerdings erkrankte sie im Gefängnis und starb dort.

Marketender Ein Lieferant.

Mast Ein langer, vertikal aufgerichteter Holm, manchmal unterteilt, der sich vom Kiel oder Deck eines Segelschiffes erhebt. Der Mast stützt die Segel und das stehende und laufende Gut.

Tanz um den Mast: Wenn Piraten viel Zeit hatten und ein bisschen Spaß wollten, ließen sie angeblich ihr Opfer um den Mast tanzen. Ähnlich wie bei einem Spießrutenlauf wurde das Opfer dazu mit Entermessern, Degen, scharfen Werkzeugen und Ähnlichem gezwungen, den Mast zu umkreisen. Von den Piraten ständig gestochen, geschnitten und geschlagen, musste der Unglückliche Runde um Runde drehen. Der Schiffsmusikant begleitete den "Tanz" mit seiner Geige.

Mast- und Schotbruch Heißt soviel wie „Hals und Beinbruch“ und bedeutet soviel wie „Viel Glück“.

Matrosen sind Mitglieder der Schiffsbesatzung des untersten Ranges. An Bord eines Piratenschiffes trugen sie keinerlei Verantwortung sondern waren für die Erledigung anfallender, oft auch unangenehmer Arbeiten zuständig. Auch heute noch gibt es Matrosen an Bord von Schiffen.

Meuterei Die Crew lehnt sich gegen den Kapitän auf. Oft übernahm dann ein angesehener Pirat des Schiffes die Position des Kapitäns.

Mit allen Wassern gewaschen sein Es geht bei dieser Redensart um wettergegerbte Seebären, die mit den Salzwassern aller Weltmeere gewaschen sind und deshalb durch keine Stürme mehr zu erschüttern sind. Sie haben viele Kniffe kennengelernt, um ihr schlingerndes Schiff zu retten.

Mittelmeer-Piraterie Lykier gegen Ägypter, Vandalen gegen Römer, Narentaner gegen Byzantiner - von der Antike bis ins späte Mittelalter herrschte an den Küsten des Mittelmeers ein lebhafter Kleinkrieg zwischen Kauffahrern und Freibeutern. 

Mittschiffs Mittlerer Teil eines Schiffes zwischen Bug und Heck.

Mole Künstlicher Wall an Land zum Schutz gegen Wellen.

Mütze voll Wind Umgangssprachlich für schwache Briese.

Muskete Eine Pistole mit einem längerem Lauf. Sie ist eine Nahkampfwaffe, die sich dazu eignet, aus unmittelbarer Entfernung auf den Gegner zu schießen.

Mythos Pirat Ob Klaus Störtebeker, Blackbeard oder Captain Jack Sparrow – der Mythos des wilden Piraten ist in fast allen Kulturen sowie Film und Fernsehen ungebrochen und hat nichts von seiner großen Faszination verloren. Dabei gibt es die Piraterie heute noch, auch wenn die Meeresräuber in der Regel nicht mehr mit Augenklappe und Säbel auftreten.

 

N:

Nahkampf - Für den Nahkampf waren die Piraten gut ausgestattet. Sie kämpften mit verschieden Feuerwaffen, wie zum Beispiel Pistolen. Die beliebteste Waffe war jedoch das Entermesser. Die elegantere Waffe, das Schwert, besaß nur der Kapitän. Bei hohem Risiko entschied dieser, ob angegriffen werden sollte oder nicht. Im Grunde waren Piraten darauf bedacht, es gar nicht erst zu einer Schlacht und zum Nahkampf kommen zu lassen, da sie dabei auch selber Verletzungen und den Verlust des angegriffenen Schiffs riskieren.

Nahrung war an Bord eines Piratenschiffes rar. Da viele Lebensmittel schnell ungenießbar wurden, war Schiffszwieback das einzig haltbare Essen. An Obst und Gemüse fehlte es gänzlich. Auf langen Reisen lieferten Hühner genügend Eier und Fleisch.

Nassau war zeitweise eine Piratenhochburg. Die Stadt wurde ursprünglich 1648 von britischen Siedlern gegründet. Zu dieser Zeit trug sie allerdings noch den Namen Charlestown, nach König Charles I. von England, der die Bahamas schon 1626 für die britische Krone beansprucht hatte. Schon früh nutzten allerdings Schmuggler, Piraten und Freibeuter die junge Kolonie als Stützpunkt für ihre Unternehmungen und Kaperfahrten in der Karibik. Das blieb nicht ungesühnt: 1687 wurde Charlestown von einer Französisch-Spanischen Flotte zerstört. Ein Jahr später wurde sie wieder aufgebaut und erhielt 1695 den neuen Namen Nassau - zu Ehren des zu dieser Zeit amtierenden britischen Königs Wilhelm III. Allerdings avancierte Nassau bald wieder zur Piratenhochburg und blieb als solche in der ganzen Karibik bekannt und gefürchtet. Seeräuberlegenden dieser Ära wie Edward Thatch, besser bekannt als Blackbeard, Charles Vane, Benjamin Hornigold, Anne Bonny oder „Calico Jack“ Rackham verkehrten dort. Blackbeard wurde sogar zum Magistrat einer 1706 gegründeten „Piratenrepublik“ mit Hauptstadt Nassau gewählt. 1718 setzte die britische Krone dem Spuk schließlich ein Ende und entsandte eine Flotte von Kriegsschiffen unter dem Kommando des Gouverneurs Woodes Rogers, der Nassau eroberte und britisches Recht und Gesetz wiederherstellte. Damit war das Zeitalter der Piraterie in Nassau vorbei.

Nationale Heimatflagge eines Schiffes.

Nationalität Die Mitglieder einer Mannschaft auf einem Piratenschiff gehörten oft verschieden Nationalitäten an.

Navigator Der dritt-höchst-gestellte Mann an Bord. Er ist für die Steuerung des Schiffes zuständig und deshalb ebenso wie der Kapitän und der Quartiermeister für ein Piratenschiff unentbehrlich. Er war dafür verantwortlich, dass das Schiff auf dem richtigen Kurs gehalten wurde und sein Ziel erreichte.

Niedergang Bezeichnung für die Treppe innerhalb des Schiffes.

Neunschwänzige Die am häufigste angewendete Bestrafung für Verstöße gegen die Artikel der Piraterie war das auspeitschen. Dazu verwendete man die Neunschwänzige Katze. Sie bestand aus  neun mit Knoten versehenen Strängen, die an einem mit Leder ummanteltem Stock befestigt waren. Besonders grausame Piraten soll die Stränge auch mit Angelhaken versehen haben. Der zu bestrafende wurde so festgebunden, dass er auf den nackten Rücken geschlagen werden konnte. Vorgenommen wurde die Bestrafung vom Quartiermeister in Anwesenheit der gesamten Mannschaft. Es kam aber auch vor, dass jedes Mitglied der Besatzung einen Schlag oder zwei Schläge ausführte. Das war eine furchtbare Grausamkeit, zumal es Piratenschiffe gab, die 180 Mann und mehr an Bord hatten. Mitunter wurde die Wirkung des Auspeitschens verstärkt, indem man Salz oder Meerwasser in die Wunden rieb.

Nordeuropas Piraten: In Nordeuropa waren es häufig die besten und kühnsten Seefahrer, die zu Piraten wurden. Die verwegenen holländischen "Wassergeusen" überfielen im 16. Jahrhundert die Schiffe der verhassten spanischen Besatzungsmacht, sie waren nicht nur Freibeuter, sondern auch Freiheitskämpfer.

 

O:

Odde Landzunge die ins Meer ragt. Häufig für Leuchttürme genutzt.

Ordnung: Alles an Bord muss ordentlich gestapelt sein, damit es auch bei einem Sturm an seinem Platz bleibt.

Ozean (als Übertragung wird im Deutschen auch die Bezeichnung Weltmeer verwandt) bezeichnet die größten Meere der Erde. Er wird unterteilt in atlantischen, pazifischen und indischen Ozean.

 

P:

Papagei Die Vorliebe der Piraten für die bunt gefiederten und sprachbegabten Vögel ist belegt. Sie sind zutraulich und auf einem Schiff leichter zu halten als andere wilden Tiere. Und sie konnten den Seeleuten tatsächlich gutes Geld bringen. Im Goldenen Zeitalter der Piraterie blühte nämlich auch der Handel mit exotischen Vögeln.

Peilung Richtung eines Zieles/Objektes in Grad

Pieces of eight sind sogenannte Achterstücke, eine damalige Währungseinheit. Wenn Piraten an Land gingen, gaben sie häufig Tausende davon aus, um sich mit Glücksspielen und Alkohol vom meist langweiligen Leben an Bord abzulenken.

Pike Eine spitze Stange, die die Piraten dazu benutzten um beim Entern eines anderen Schiffs die Gegner wegzustoßen.

Pilgerfahrer Die Piraten, die sich in der Inselwelt um Madagaskar aufhielten, überfielen besonders gerne Schiffe arabischer Pilgerfahrer. Die hatten zwar nicht immer kostbare Ware bei sich, aber meist viele Menschen an Bord, die sie ausrauben und als Sklaven verkaufen konnten. Darüber hinaus befanden sich unter den Passagieren dieser Schiffe zahlreiche Frauen. Berichte Überlebender schildern brutale Vergewaltigungsorgien.

Pfeifen und Lunten aus! Befehl zum Beenden der Freizeit an Bord.

Pinne Die Betätigung eines Ruderblattes auf Segelbooten

Phantominseln  vermeintlich echte Inseln, die während der aufgezeichneten Geschichte für eine gewisse Zeit (manchmal Jahrhunderte) auf Karten auftauchten, sich aber später als nicht existent herausstellten.

Pirat (siehe auch Freibeuter und Korsar) ist die allgemeinste Bezeichnung für Seeräuber. Abgeleitet vom lateinisch pirata „Seeräuber“ kann das Wort für eine breite Palette von nautischem Fehlverhalten (Schiffen auf hoher See bedrohen, Raub, Entführung und Mord usw.) angewandt werden.

Piratenflagge: Die ersten Flaggen waren blutrot. Die französische Übersetzung für blutrot ist "joli rouge" und wahrscheinlich wurde daraus der englische Begriff für Piratenflagge "Jolly Roger"In Anlehnung an die britische Fahne "Union Jack" (mit dem übereinander gelegten Andreaskreuz, Patrickskreuz und dem Georgskreuz) wird die Piratenflagge auch „Black Jack“ genannt. In Tiefschwarz, manchmal auch in Blutrot gehalten, signalisiert die Fahne Gefahr und soll fremde Schiffe das Fürchten lehren. Piratenflaggen sollten dem Feind einen tödlichen Schrecken einjagen. Deshalb zeigten sie oft Motive, die an den Tod erinnerten: Totenschädel, gekreuzte Knochen, Teufel und blutende Herzen oder Schwerter. Piraten hissten ihre Flaggen erst, wenn sie klar zum Entern und nah genug am gegnerischen Schiff waren. Dann zeigte die Totenkopfflagge den anderen Seeleuten, dass es nun keine Gnade mehr gab. Ab Ende des 17. Jahrhunderts entwarfen die Kapitäne die Motive ihrer Flaggen selbst. So wurde die Flagge auch zum Symbol des Schiffes und der Piratenmannschaft. Berühmte Piraten wie Blackbeard, Charles Vane , Calico Jack Rackham und  Black Bart Roberts hatten oft markante Flaggen oder "Buben", die sie gegenüber ihren Freunden und Feinden gleichermaßen identifizierten.

Piratenfriedhof Auf der Insel Sainte Marie existiert ein Piratenfriedhof. Er ist etwas besonderes, da jedes Grab individuell gestaltet ist. Auf einer Grabplatte sieht man das typische Sinnbild der Piraten: ein Totenkopf mit zwei überkreuzten Knochen, und ein Pirat ließ sich im Stehen beerdigen. Besonders interessant ist die Vermutung von Wissenschaftlern, dass manche Grabplatten durch verschlüsselte Zeichen Hinweise auf das Versteck von Schätzen geben könnten.

Piratenstaat Nicht nur auf hoher See waren die Piraten gefürchtet. Auch an Land hatten Bürger und Seeleute Angst vor ihnen. Hier stellten die Piraten ihre Mannschaften zusammen, verkauften ihre Ware und erholten sich von ihren monatelangen Fahrten. Es bildeten sich mancherorts richtige kleine Piraten-Staaten, in denen die Seeräuber nach ihren eigenen Gesetzen lebten.

Piraterie Der Duden definiert die Piraterie als "gewaltsame Übernahme des Kommandos über ein Schiff, Flugzeug, um eine Kursänderung zu erzwingen, eine bestimmte Forderung durchzusetzen". Alternativ wird sie als "Angriff auf ein neutrales Schiff durch ein Kriegsschiff einer Krieg führenden Macht" verstanden. Kein Wunder, dass die Piraterie eng mit der Kriegs- und Handelsgeschichte verflochten ist. Dabei ist es sinnvoll, zwischen verschiedenen Arten der Piraterie zu unterscheiden: dem Freibeuter, der möglicherweise durch großes persönliches Elend zum Piraten wird, der organisierten Piraterie und dem staatlich geduldeten Kaperwesen. Bei allen Erscheinungsformen der Seeräuberei handelt es sich um Gewalttaten, Eigentumsdelikte oder Freiheitsberaubungen, die zu eigennützigen Zwecken unter Gebrauch eines See- oder Luftfahrzeugs auf hoher See oder in anderen Gebieten verübt werden, die keiner staatlichen Gewalt unterliegen. Eine Kommission für Seerecht legte 1982 gesetzlich fest, was Piraterie ist: Wenn die Besatzung eines Schiffes ein anderes Schiff auf offener See plündert oder deren Mannschaft gefangen nimmt, um sich selbst zu bereichern, dann ist das Piraterie.

Piraterie historisch Die Piraterie ist ein Jahrtausende altes Phänomen, das bis in die Antike zurückgeht. Praktisch alle Seefahrervölker betrieben Piraterie, vorzugsweise mit einfachen Ruderbooten in küstennahen Gewässern, wo sie entweder Küstendörfer überfallen oder auch vor Anker liegende Schiffe. Ab 600 v. Chr. ist es dann auch möglich, mit schnellen Galeeren Schiffe auf dem Meer zu verfolgen.

Planke: Stabiles Holzbrett, das beim Bau (der Schale) eines Schiffes Verwendung findet.

Über die Planke gehen: Von Piraten gezwungen werden, über eine Planke zu gehen, die aus dem Schiff über das Wasser ragt, um dann zu ertrinken. Es war eine Hinrichtungsform auf Piratenschiffen. Der Verurteilte wurde an den Händen gefesselt und auf eine Planke gestellt, die so auf der Reling befestigt war, dass sie vom Schiff auf das Meer hinausragte. Der Verurteilte wurde dann mit einem Speer gezwungen, zum Ende der Planke zu gehen, wo er ins Wasser fiel und meist ertrank. In der Regel warfen Seeräuber ihre Gefangenen jedoch einfach über Bord.

Plattfuß Die Wachaufteilung zwischen 16 und 20 Uhr. Erster Plattfuß geht von 16 bis 18 Uhr und der Zweite von 18 bis 20 Uhr. Diese beiden Kurzwachen wurden beim vierstündigen Wachrhythmus eingeschaltet, um zu vermeiden, dass dieselben Seeleute stets die gleichen Wachzeiten hatten.

Polartaufe Ritual unter Seeleute, wenn sie zum ersten mal den Polarkreis überqueren. Äquivalent zur Äquatortaufe.

Politik Das Verhältnis der politischen Macht zu den Piraten war oft zwiespältig. So gab es lange Zeit die Institution des Kaperbriefes – einer offiziellen Erlaubnis zur Seeräuberei. Diese Praxis wurde aber im Laufe der Zeit abgeschafft.

Polleraffe Abfällig für Seemann der Deckbesatzung.

Poop Hinterschiffs-Aufbau.

Port Royal Ab 1655 wurde Port Royal auf Jamaica zum zweiten karibischen Stützpunkt der Piraten.

pressen Gewaltsames Rekrutieren von Seeleuten. Meist werden diese in Schenken betrunken gemacht, und sobald sie erwachen, sind sie bereits auf hoher See. Siehe auch shanghaien.

Prise (aus dem Französischen 'nehmen') war in der Piratensprache die Bezeichnung für Waren oder Besitztümer, die mit Gewalt erworben und an die Mannschaft verteilt wurden. Jeder Pirat hatte nach erfolgreicher Kaperung ein Recht auf seinen Teil an der Beute.

Psychologische Kriegsführung der Piraten war es, den Gegner abzuschrecken. Sie stießen einen Schlachtschrei aus, schwangen Entermesser oder Säbel und hissten schreckliche Flaggen mit Totenköpfen und Skeletten.

pullen rudern

Pulver/Schießpulver Das Treibmittel für Munition. Seeräuber benutzten nicht selten Pulver aus Ätzkalk, das durch den Wind in die Gesichter der Gegner wehte und sie blendete.

Pulverhorn In Pulverhörnern wurde das Schießpulver für die verschiedenen Flinten, Musketen und Pistolen der Piraten aufbewahrt.

Puppdeck Das Poopdeck bzw. Puppdeck ist das oberste achtere Schiffsdeck (Achterdeck) auf einem Schiff.

purren wecken

Pütz (auch Ösfass genannt) Eimer auf einem Schiff, meist mit einem Seil am Henkel.

 

Q:

Quartierdeck Ein erhöhtes Schiffsdeck im hinteren Bereich des Schiffes.

Quartiermeister hatte die zweithöchste Stellung auf einem Piratenschiff und war verantwortlich für für Proviant, Verpflegung und die Munition an Bord. Er war genauso wie der Kapitän demokratisch gewählt und durfte das Schiff führen, wenn es nicht gerade einen Angriff auf ein Handelsschiff gab. Nur beim Überfall auf ein Beuteschiff hatte der Kapitän allein die absolute Befehlsgewalt. Ansonsten kümmert sich der Quartiermeister um alle Belange, er verteilte auch die Prise. Der Kapitän erhielt dabei einen doppelten Anteil, der Quartiermeister einen eineinhalbfachen Anteil.

querab Seitlich des Schiffes.

 

R:

Rah: Mittig und waagerecht angebrachte Stange (Rundholz) am Mast, an der ein rechteckiges Segel befestigt wird. Sie ist Bestandteil der Takelage, mit der man die Segel bewegen kann. Diese Form kann man sich in etwa wie ein Kreuz vorstellen.

Rahsegel, ein zumeist rechteckiges oder trapezförmiges Segel, das an einem Rah genannten Rundholz mittig angeschlagen und quer zur Kiellinie geführt wird. Es dient dem Vortrieb von Segelschiffen.

Raleigh, Sir Walter, war Pirat, Dichter, Seefahrer, Entdecker und Kolonisator. Er machte eine glänzende Karriere unter Königin Elisabeth I. Unter deren Nachfolger Jakob I. fiel er in Ungnade, saß jahrelang in Haft und endete auf dem Schafott.

Ratten An Bord der Schiffe gab es oft Ratten, die den Piraten ihre Vorräte weg fraßen und sie mit einer gefürchteten Krankheit, der Pest, infizierten.

Rebellen: In der späten Zeit bekam die Piraterie auch viel Zulauf von Seeleuten, die gegen die neue Hierarchie auf den Schiffen rebellierten. Die Besatzung stocherte nicht länger gemeinsam im Nebel. Die Entwicklung neuer Navigationstechniken hatte die alte Bordgemeinschaft entwertet. Aus dem Kapitän wurde der Boss, aus den Matrosen wurden Lohnarbeiter. 

Recht so! Ausruf, dass der aktuelle Kurs noch stimmt.

Regelverstoß Besonders hart wurde bestraft, wer seine Kameraden zu verriet. Bestahl er sie, wurde er meist "maroniert", das heißt, mit wenig Proviant und einer Waffe mit nur einem einzigen Schuss auf einer unbewohnten Insel ausgesetzt. Drückte sich ein Pirat vor dem Kampf oder lief er zum Gegner über, dann wurde er gleich hingerichtet: An einen Mast gebunden konnte er sich aussuchen, von wem er getötet werden wollte

Reise, Reise! Seemännischer Weckruf mit vielen Variationen.

reiten, vor Anker reiten Einen Sturm vor Anker abwarten.

Reling Geländer auf dem Schiff.

Riemen Riemen war im 16. bis 17. Jahrhundert das gebräuchliche Wort für Ruder. Der Ausdruck „Legt euch in die Riemen!“ ist noch heute gebräuchlich und bedeutet „Rudert schneller!“.

Romane Die besten Piraten-Romane: Der Fliegende Holländer, Die Pirateninsel, Der rote Freibeuter, Der Pirat, Die Schatzinsel, Der schwarze Korsar, Die Abenteuer des Robinson Crusoe, Claus Störtebecker u.s.w;

von Frederick Kapitän Marryat (Autor), Jules Verne (Autor), Robert Louis Stevenson (Autor) und 7 andere Autoren (Kindle Edition)

Romanhelden Piraten waren seit ihrem Erscheinen ein beliebtes Thema bei Schriftstellern. Daher gibt es viele Romane über Piraten, in denen diese als Helden dargestellt werden.

Römisches Reich Zur Zeit des Römischen Reichs breitet sich die Piraterie im gesamten Mittelmeerraum aus und wird zur immer größeren Gefahr für den Seehandel. Das veranlasst die Römer, die ihre Lebensmittelversorgung in Gefahr sehen, im Jahr 67 v. Chr. zu einem wahren Seekrieg gegen die Piraten. Dadurch wurde das Problem allerdings nur vorübergehend gelöst.

Rote Flagge Früher gab es sogenannte Quarantäneschiffe (auch Pestschiffe genannt), auf denen kranke Leute ausgesetzt wurden. Diese Schiffe trugen eine rote Flagge, welche besagte: „Vorsicht, auf diesem Schiff sind Todkranke. Wer sich nähert steckt sich an und ist dem Tod geweiht“. Die Piraten übernahmen das Signalrot, gaben ihm allerdings eine andere Bedeutung „Kommt ihr uns zu Nahe, dann seid ihr dem Tod geweiht“. Damit wollen sie gegnerische Schiffe einschüchtern, damit sie sich schneller ergeben.

Roter Teufel ist der Name des Schiffes von Klaus Störtebeker, welches er im Kampf gegen die Hanse führte.

Royal Navy: Anfang des 18. Jh. war die britische Royal Navy die größte und stärkste Macht auf dem Wasser. Mit der Marine Frankreichs, Hollands und Spaniens gelang es ihr, die Karibik, und später auch die Atlantikküste sowie die Westküste Afrikas und den Indischen Ozean von Piraten zu befreien.

Ruder Drehbare Metallplatte, welche unter dem Heck angebracht ist, und die Richtung der Fahrt bestimmt. Der Begriff wird auch für das Ruder-Rad verwendet, mit dem man das Ruder von Deck aus bewegen kann.

Rum war ein besonders beliebtes Getränk der karibischen Piraten. Das liegt wohl daran, dass das hochprozentige Getränk genau während des goldenen Zeit der Piraterie in der Karibik entstand, und zwar als Nebenprodukt des Zuckerrohranbaus. Er eignete sich nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Schmuggeln. Sogar als Betäubungsmittel bei Operationen wurde er eingesetzt. Ging der Rum aus, wurde es heikel, wie es eine Notiz aus Blackbeards Logbuch schildert: „Welch ein Tag! Rum ist alle! Ein verdammtes Durcheinander zwischen uns! Großes Gerede darüber, sich zu trennen. Also hielt ich kräftig nach einer Prise Ausschau – nahm eine Menge Schnaps an Bord, machte die Gesellschaft damit heiß, verdammt heiß; danach lief alles wieder gut.“

Rumfustian war, wie auch 'Bombo', ein beliebtes alkoholisches Getränk der Piraten.

Rumpf Schiffsteil ohne Aufbauten.

 

S:

Salzbuckel Seemänner, welche viel Zeit auf dem Schiff verbracht haben

Sawyer Auf dem Wasser treibender Baumstamm, Gefahr für die Schifffahrt

Seebär Ein erfahrener Seemann.

Seelenverkäufer Begriff für ein fahruntüchtiges Schiff, welches dennoch in See stechen soll.

Sextant Gerät zur Bestimmung der Position.

Schaluppen waren kleine, wendige und schnelle Schiffe. Diese einmastige Küstensegler wurden von Piraten zur Kaperung bevorzugt. Sie waren großen Handelsschiffen weit überlegen, denn sie konnten diese rasch einholen und ihnen ebenso schnell wieder entwischen.

Schatzinseln Piraten haben angeblich oft ihre erbeuteten Schätze auf einsamen Inseln versteckt, um später wieder darauf zugreifen zu können. Schatzkarten sollten einen vergrabenen Schatz wieder auffindbar machen. Dies ist eine Vorlage für viele Märchen und Legenden, die aber wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. Denn die Seeräuber brauchten ihr Geld zum Leben. Sie konnten neben Gold, Silber und Edelsteinen alles gebrauchen, was sie verkaufen konnten, also auch Gewürze, Stoffe, Zucker oder Tabak, aber auch Waffen, Werkzeug, Medikamente, Taue und Segel. Das meiste davon wurde verkauft, der Erlös verprasst, zum Teil aber auch in die nächste Fahrt investiert. Kaum ein Fall ist bekannt geworden, dass Piraten tatsächlich ihre Beute vergraben haben. Weit häufiger haben die Küstenbewohner sichere Verstecke für ihr Hab und Gut gesucht und angelegt, um ihren Besitz vor Seeräubern und Überfällen zu schützen.

Schiemannsgarn Ein mit Teer getränktes Garn, mit dem das Drahttauwerk eines Schiffes umwickelt und damit vor Korrosion geschützt wurde („kleedern“). 

Schiffsfriedhof Ein Ort, an dem viele Schiffe auf dem Meeresgrund liegen.

Schiffsrat Die Route für die Kaperfahrt und die Schiffe, die überfallen werden sollten, legten die Piraten gemeinsam im Schiffsrat fest. Auch ihren Kapitän wählten sie selbst, gewöhnlich denjenigen, der die wilde Meute am besten in Schach halten konnte. Selten hielten Piratenkapitäne länger als drei bis vier Jahre durch.

schlafen: Nachts schliefen die Piraten, die keine Wache hatten, dicht gedrängt unter Deck. Die Planken knarrten und quietschten, unter ihnen schwappte das stinkende Bilgewasser, und das Geräusch tapsender Ratten erfüllte die Dunkelheit. Sie schliefen auf Hängematten, die tagsüber aufgerollt und verstaut wurden. Man musste üben, in einer Hängematte zu schlafen, sonst fällt man leicht heraus! 

Schlingern Seitliches Schaukeln.

Schot Leine zum Einstellen des Windes.

Schott Trennwand zwischen zwei Schiffsräumen.

Schrubber Arbeitsgerät, bestehend aus einer breiten Bürste an einem langen Stiel. Aber auch die Bezeichnung für einen einfachen Seemann, oft als Rüpel gedacht.

schwanken Ein Schiff zwecks Reinigung, Abdichtung oder Reparaturen auf eine Seite lehnen.

Schwarze Flagge Der Jolly Roger ist die schwarze Flagge (meist mit einem Totenkopf) von Piratenschiffen. Sie wurde erstmals 1700 am Mast des Piraten Emmanuel Wynne gesichtet.

schwojen Hin und herdrehen eines Schiffes, wenn es vor Anker liegt.

shanghaien Gewaltsames Rekrutieren von Seeleuten. Meist werden diese in Schenken betrunken gemacht, und sobald sie erwachen sind sie bereits auf hoher See. Siehe auch "pressen".

Sechspfünder / Zwölfpfünder sind Kanonen von bestimmter Bauart.

Seekarten halfen den Piraten zu erkennen, wo sie sich im Ozean befanden. Da die Seekarten jedoch oft recht ungenau oder manchmal sogar falsch waren, landeten die Piraten hin und wieder am falschen Ort. Dadurch wurde aber auch durch Zufall die eine oder andere unberührte Insel entdeckt.

Seekiste, eine früher an Stelle eines Koffers zum Transport- und zur Aufbewahrung übliche hölzerne Kiste für das persönliche Eigentum des Seemanns.

Seemannsgarn spinnen (Nautische Redensart) Zusammengesponnene Geschichten über gefährliche Seeungeheuer, zauberhafte Meerjungfrauen, unsichtbare Klabautermänner und andere Fabelwesen. Gemeint war damit eigentlich, Schiemannsgarn zu wickeln. Das heißt, das Drahttauwerk eines Schiffes vor Korrosion zu schützen, indem der Draht mit einem dünnen, mit Teer getränktem Garn umwickelt wurde („kleedern“). Solches Schiemannsgarn (mit der Zeit dann meist: Seemannsgarn) zu wickeln, war ebenso mühselig wie öde – eine gute Gelegenheit also, sich die Zeit mit abenteuerlichen (oft erfundenen) Geschichten zu vertreiben. 

Seemanns-Koten Die Segel auf dem Piratenschiff wurden mit der Takelage ausgerichtet. Dafür benötigte man sehr viele Taue, bei deren Handhabung der jeweils richtige Knoten eingesetzt werden musste. Denn wenn sich eines der Taue löste, herrschte Chaos auf dem Schiff.

Sextant Ein Behelfsmittel, um den Kurs eines Schiffes anhand der Gestirne zu bestimmen.

Shanty, Shantey, Chantey Seemannslieder mit einem Refrain, der meist im Chor von der gesamten Crew im Rhythmus ihrer Arbeit gesungen wird. Diese Arbeitslieder helfen, die harte Arbeit auf dem Meer erträglicher zu machen. Und sie spenden Kraft und Mut für weitere Fahrten. Die Lieder werden meist vom Vorsänger vorgetragen, und die restliche Crew singt nur bestimmte Passagen mit.

Sklaven sind Menschen, die um ihre persönliche Freiheit beraubt wurden. Sie werden als Sache behandelt und verkauft. Denn sie gelten als Eigentum anderer Menschen. Und sie werden gezwungen, harte Arbeit für andere zu erledigen. Vielfach befanden sich in der Mannschaft von Piratenschiffen befreite Sklaven. Allerdings gab es auch Piraten, die sich selbst Sklaven gehalten haben.

Skorbut war eine Krankheit, an der viele Piraten litten, da sie durch ihre Nahrung so gut wie kein Vitamin C zu sich nahmen. Um dem entgegenzuwirken wurden vereinzelt lebende Tiere und Zitrusfrüchte mit auf die Reise genommen.

Slup Im "goldenen Zeitalter der Piraterie" (17. Jahrhundert) in der Karibik war sie das Piratenschiff schlechthin. Sie war mit einem Mast-, einem Gaffel- und einem Vorsegel ausgestattet und wurde mit Kanonen bestückt. Das Schiff hatte folgende Maße: zwischen 11 und 20 Meter lang, 6,5 Meter breit, einen 15 Meter langen Kiel und einen Tiefgang von 2,70 Meter. Die Slup konnte 115 Tonnen Beute aufnehmen.

Smutje (auch Smut, Schmutt, Schmuud) bezeichnet einen (tw. auch unausgebildeten) Koch auf einem Schiff.
Sprich-wie-ein-Pirat-Tag Sieben Jahre lang riefen sich zwei Freunde (Baur und Summer) aus der Kleinstadt Albany im US-Bundesstaat Oregon immer am 19. September Spaß halber an ihrem Arbeitsplatz an und raunten ein markiges „Arrrrr!“ in den Hörer. Nachdem ein Artikel über sie in der Tageszeitung „Miami Herald“ erschienen war, meldeten sich plötzlich Reporter aus Europa bei ihnen und wollten wissen, warum sie wie Piraten sprachen. Die Antwort der beiden, sie wollten nur "etwas Bescheuertes tun", reichte aus, um Nachahmer zu finden. Eine flugs gebastelte Internetseite verzeichnete schon im Jahr darauf 19 Millionen Zugriffe. Auch heute noch greifen jährlich mehrere Millionen Menschen auf diese Internetseite zu. Auch in Deutschland finden jedes Jahr am 19.September Piraten-Partys statt.

Stade Alle Absteifungen in Längsrichtung des Schiffes.

Stauereiim Hafen-Gewerbe ein Unternehmen, das Stückgüter auf Seeschiffen verstaut oder sich sogar um den kompletten Umschlag, also die Be- und Entladung von Schiffen.

Stede Bonnet war im goldenen Zeitalters der Piraterie eine tragische Gestalt. Als wohlhabender Pflanzer aus Barbados hatte er  seine nörgelnde Frau satt, kaufte sich ein Schiff, stellte einige Männer ein und segelte hinaus, um ein Pirat zu werden. Und dann geriet er ausgerechnet an den grausamen Blackbeard, der der reichen Landratten "die Seile zeigte". Bonnets Flagge war schwarz mit einem weißen Schädel über einem Knochen in der Mitte: Auf beiden Seiten des Schädels befanden sich ein Dolch und ein Herz.

Sterne waren neben dem Kompass und der Seekarte lange Zeit ein wichtiges Hilfsmittel zur Orientierung auf hoher See.

Steuerbord Die rechte Seite eines Schiffes, in Richtung des Bugs geblickt.

Steuermann Erster Offizier und ständiger Vertreter des Kapitäns. Ist für die Navigation verantwortlich.

Klaus Störtebeker lebte um 1400 und kam aus Deutschland. Er war der Schrecken der Hanse und bereiste die Ost- und Nordsee. Er führte zusammen Gödeke Michels die Vitalienbrüder an, die vor allem die reichen Handelsschiffe der Hansestädte beraubten. Als "Likedeeler" ("Gleichteiler"), wie sie sich nannten, verteilten sie ihre Beute gerecht untereinander und gaben Armen reichlich davon ab. Die Likedeeler versteckten sich im Hafen von Ralswiek und in den Höhlen und Schluchten der Stubnitzer Kreidefelsen auf Jasmund. Die Hinrichtung Störtebekers und seiner Mannschaft ist dank einer Hamburger Kämmereirechnung von 1401 dokumentiert. Zur Abschreckung wurden die Köpfe der Getöteten am Hinrichtungsplatz aufgenagelt. Der Legende nach soll er enthauptet an elf Männern, die er retten wollte, vorbeigelaufen sein, bevor der Scharfrichter ihm ein Bein stellte.

Strafe für verfolgte und gefasste Piraten: Schon zur Zeit der Piraten war die Kaperung und Plünderung von Handelsschiffen verboten. Piraten wurden verfolgt, und der Kampf gegen sie wurde mit der Zeit immer weiter verstärkt. Ein Piratenkapitän wurde, wenn er gefasst wurde, besonders hart bestraft und nicht selten zum Tode verurteilt. Und mit ihm wurde die gesamte Mannschaft abgeurteilt.

Strafandrohungen (spielerisch) Dich werde ich ++ + zu den Haien schicken! +++ über die Planke schicken! +++ über die Reling gehen lassen (über Bord)! +++ kiel holen lassen! +++ Moses Gesetz spüren lassen!

Strandrechte regeln die Rechtsverhältnisse am Strandgut, auch bei Schiffbruch. Zum Strandgut zählen sowohl einzelne Güter, die an den Strand getrieben werden, als auch gestrandete Schiffe, beziehungsweise deren Überreste (Wracks), sowie das persönliche Eigentum der Besatzung.

Streitereien an Bord: Damit es an Bord nicht zu Streitereien unter der bunt zusammengewürfelten Crew kam, legten sogenannte Artikel vor der Abreise Regeln fest, die jedes Mitglied unterschreiben musste. Solche Regeln besagten zum Beispiel, dass über alle wichtigen Entscheidungen abgestimmt werde, dass jeder, der beim Stehlen erwischt werde, ausgesetzt werden solle, dass an Bord keine Frauen erlaubt seien und dass jeder, der im Gefecht desertierte, hingerichtet werde.

 

T:

Takelage Die Anordnung der Masten, Holme und Segel auf einem Segelschiff wird mit einem System aus Tauen ausgerichtet.

Taktik der Piraten im Kampf: Schiffe wurden meist im Enterkampf erobert, denn im Nahkampf waren die Kaufleute den erfahrenen Seeräubern unterlegen. Oft hatten Piraten kleinere, aber schnelle Fahrzeuge, um das Heck des Handelsschiffes zu erreichen. Oder sie versteckten sich in Buchten, um einen überraschenden Überfall auf heranfahrende Schiffe zu starten.

Tanz am Hanfstrick So nannten die Piraten den Tod durch Erhängen. Die Hinrichtung war ein öffentliches Ereignis, in London fand sie zum Beispiel immer am „Exekutions-Dock” in Wapping statt. Die verurteilten Piraten wurden in einer Prozession, angeführt von einem Offizier, von ihrem Gefängnis zum Hinrichtungs-Platz geführt. Nach einer religiösen Zeremonie durfte sich der verurteilte Pirat noch einmal an die Öffentlichkeit richten, dann wurde er gehängt. Nach der Hinrichtung blieb der Leichnam für drei Gezeiten oder auch länger (als Abschreckung für andere) hängen. 

Tanz um den Mast Wenn Piraten viel Zeit hatten und ein bisschen Spaß wollten, ließen sie ihr Opfer um den Mast tanzen. Ähnlich wie bei einem Spießrutenlauf wurde das Opfer dazu mit Entermessern, Degen, scharfen Werkzeugen und Ähnlichem gezwungen, den Mast zu umkreisen. Von den Piraten ständig gestochen, geschnitten und geschlagen, musste der Unglückliche Runde um Runde drehen. Der Schiffs-Musikant begleitete den "Tanz" mit seiner Geige.

Taue waren an Bord eines Piratenschiffs niemals Mangelware, denn sie wurden sehr häufig gebraucht, vor allem um die Segel zu handhaben. Aber auch im Alltagsgebrauch fanden sie Verwendung, z.B. beim Verstauen der Ladung, zum Abwischen der Hände oder in Fett getaucht zur Herstellung von Kerzen. Einzelne Fasern der Taue, Werg genannt, wurden mit Teer getränkt und dann zum Verschließen in die Ritzen des Schiffes gesteckt.

Tauende Ein Stück eines Seils. Auch verwendbar, um andere zu verprügeln.

Tide Seemännische Bezeichnung für die Gezeiten wie Ebbe und Flut.

Tiefgang Maß von der Wasserlinie bis zum tiefsten Punkt des Schiffes.

Tiere Am Anfang einer Fahrt gab es noch lebende Hühner, Schafe und Ziegen, die in Käfigen an Bord lebten. Sie lieferten frische Eier und Milch. Doch sobald die Nahrung knapper wurde, ging es ihnen an den Kragen.

TodesstrafeNur selten machten Piraten sich die Mühe, einen Delinquenten „über die Planke gehen zu lassen“ – die bekannteste Todesstrafe der Seeräuber. Dabei musste das Opfer gefesselt auf eine Planke steigen, die vom Schiff auf das Meer hinausragte. Der Verurteilte wurde mit einem Speer bis ans Ende der Planke gedrängt, wo er ins Wasser fiel und ertrank. In der Regel warfen Piraten ihre Gefangenen aber einfach direkt über Bord.

Tonne Schwimmendes Seezeichen, nicht zu verwechseln mit Bojen.

Topp Höchster Punkt des Schiffes, meist die Spitze des Schiffsmastes.

Tortuga Die "Ile de la Tortue" ('Schildkröteninsel') ist eine Insel vor der Nordküste von Hispaniola. Sie gehört zu Haiti und ist auch bekannt unter ihrem spanischen Namen Tortuga. Im 17. Jahrhundert diente die Insel als Piratenstützpunkt, insbesondere für die sogenannten Bukaniere.

Totenkopfflagge Eine schwarze Flagge mit einem weißen Schädel und gekreuzten Knochen; weist auf ein Piratenschiff hin.

Trieren waren Kampfschiffe, deren Besatzung aus 170 Ruderern, 20 Matrosen und 12 Seesoldaten bestand. Das Schiff war beliebt, da es schwierig zu entern war. Die Kampftaktik der Trieren bestand darin, den vorbeifahrenden Schiffen die Ruder zu zerstören, so dass sie bewegungsunfähig wurden.

Trinkwasser Die Versorgung mit Trinkwasser war auf allen Segelschiffen ein großes Problem. Meerwasser konnte den Durst der Piraten nicht stillen, und der hohe Salzgehalt wurde auf Dauer ungesund für ihren Körper.

Truhe, ein meist aus Holz gefertigtes kastenförmiges Möbelstück mit aufklappbarem Deckel zur Aufbewahrung von Gegenständen oder Transport von Gegenständen. Auf Schiffen ein brauchbares Möbelstück. In kleinerer Form als See-Kiste üblich.

Trunksucht Viele Männer an Bord eines Piratenschiffes waren durchgängig betrunken, einige sogar so sehr, dass sie nicht mehr arbeiten konnten. Wurde ein Pirat vor Gericht gestellt, versuchte er häufig seine Taten durch den Alkoholkonsum zu rechtfertigen.

 

U:

Über die Planken gehen - eine Form der Hinrichtung auf einem Piratenschiff. Dabei wird eine Planke über die Reling gelegt und der Verurteilte wird gezwungen mit gefesselten Oberkörper und Armen soweit zu gehen, bis er herunter fällt und ertrinkt. Kam aber nur selten zum Einsatz. (Dokumentiert ist nur ein Fall.)

Ungeziefer war allgegenwärtig an Bord eines Piratenschiffes. In den unteren Decks war es feucht und es stank, wodurch sich schnell Ratten, Würmer und Maden ansiedelten. Solches Ungeziefer nagte Löcher in die Schiffswand. Durch das Eintreten des Wassers kamen weitere Probleme an Bord, wie Schimmelpilze und Fäule - und manchmal sogar die Pest.

Unrechts-Bewusstsein: "Gefragt, ob sie Seeräuber seien, leugnen sie keineswegs", notierte der griechische Historiker Thukydides schon 400 v. Chr., "sie halten ihre Taten auch nicht für unanständig, und es gibt niemanden, der ihnen darob Vorwürfe macht." Im 16. Jahrhundert betrieb sogar der Malteserorden Piraterie und bereicherte sich nicht nur an osmanischen Handelsschiffen, sondern überfiel auch die seiner christlichen Brüder aus Venedig. Der italienische Pirat Balthasar Cossa brachte es 1410 im zweiten Teil seiner Karriere sogar bis zum Papst; allerdings gab es da schon zwei andere.

Unter falsche Flagge segeln Die Redewendung kommt daher: Die Schiffe von Piraten oder Kapitänen auf Kaperfahrt mit Brief und Siegel eines Herrschers zogen häufig die falsche Flagge am Mast auf, um sich wertvollen Beuteschiffen so dicht wie möglich zu nähern. Erst im letzten Moment hissten sie den Jolly Roger, die Piraten-Flagge mit Totenschädel und gekreuzten Knochen oder Säbeln, oder die offizielle Kriegsflagge.

Untiefe Entweder sehr flache oder sehr sehr tiefe Wasserpassagen .

Unwetter auf See Dagegen waren die meisten Piratenschiffe zwar gut gerüstet, so dass sie nur sehr schwer umzuwerfen waren. Viele Piraten kamen dennoch bei unbändigem Unwetter ums Leben, da sie leicht über Bord gespült werden konnten und dann ertranken.

 

V:

Vergewaltigungen Auch Frauen behandelten die Piraten brutal. So sollten sie beim Angriff auf Portobello, eine Frau nackt auf eine Steinplatte gelegt und unter ihr ein Feuer angelegt haben, damit sie Geldverstecke verriet. Überlebende berichteten von regelrechten Vergewaltigungsorgien.

Vermögen Piraten konnten auf ihren zahlreichen Raubzüge und Überfällen große Vermögenswerte anhäufen. Allerdings besaßen sie ihr Geld nicht besonders lange, da sie nicht selten beim Landaufenthalt ihr gesamtes Vermögen für Alkohol und Glücksspiele ausgaben.

Versorgung Piraten befanden sich oft wochen- oder sogar monatelang auf dem Schiff, ohne dabei an Land zu gehen. Dadurch war die Versorgung mit Essen und Trinkwasser sehr schwer. Meist wurde der Vorrat vor einer langen Schiffsfahrt erneuert und dann später angereichert mit den Beständen geenterter Schiffe. Handelsschiffe, die  Nahrung transportierten, kamen besonders gelegen. Die Versorgung mit Trinkwasser war weitaus schwerer, da es schneller verbraucht war. Das Meerwasser konnte den Durst der Piraten nicht stillen, und der hohe Salzgehalt wurde auf Dauer ungesund für ihren Körper.

Verstecke von Piraten lagen meist auf einsamen Inseln oder in unerforschten Buchten. Dort suchten sie sich eine Höhle, in der sie eine Zeit lang leben konnten. Den Standpunkt der Insel kannten oft nur die Piraten selbst.

Verteidigung Schlecht bewaffnete Handelsschiffe ergaben sich oftmals lieber, als mit den Piraten zu kämpfen. Wenn ein Schiff über Waffen und Kanonen verfügte, konnte es das Piratenschiff auch angreifen. Dann verteidigten sich die Piraten mit allen Mitteln. Obwohl es eigentlich ihr Hauptziel, das gegnerische Schiff unbeschädigt zu entern, kämpften die Piraten dann mit Kanon-Schüssen. Dabei schossen sie verstärkt auf das Bug, um das Schiff schnell zu versenken.

Visby war die Hauptstadt von Gotland. 1394 wurde sie von den Vitalienbrüdern besetzt und als Hauptsitz benutzt. Von dort aus führten die Piraten ihre Feldzüge fort, bis sie 1398 von Soldaten vertrieben wurden. Vollständig besiegt wurden die Vitalienbrüder jedoch erst nach 1435.

Vitalienbrüder wurden die Piraten genannt, die 1389 Lebensmittel nach Stockholm brachten, um ihren schwedischen Verbündeten zu helfen. Die Dänen wollten das Land der Schweden einnehmen, indem sie der Bevölkerung keine Lebensmittel mehr gaben. Die Schweden sandten einen Hilferuf an die Piraten. Denen gelang es, die dänische Belagerung zu brechen.

Vitaminmangel An Bord eines Piratenschiffs gab es keine Früchte, so dass die Piraten sehr häufig an Vitaminmangel (Skorbut) litten. Erst 1753 entdeckte James Lind, dass man durch Zitrusfrüchte diese Krankheit vermeiden konnte. James Cook (der Entdecker von Neuseeland und Australien) verordnete seiner Mannschaft deshalb täglich Zitronen.

Vogelnavigation Orientierung an den Vögeln. Vögel fliegen immer in Richtung des Landes.

Vorsteven Vorderer Teil eines Schiffes.

 

W:

Waffen Viele Piratenschiffe besaßen schwere Kanonen, mit denen sie bis zu 1000 Meter weit schießen konnten. Viele Seeräuber benutzten die Kanonen aber kaum. Sie wollten ihre Beute nicht zu sehr beschädigen. Meist versuchten sie, so nah wie möglich an das gegnerische Schiff heran zu kommen. Dann warfen sie die Enterhaken. Damit zogen sie das gegnerische Schiff nah heran und banden es fest. Dann sprangen sie an Bord und kämpften mit Ihren Degen, Messern und Pistolen.

Wasser "Mit allen Wassern gewaschen" , so werden diejenigen bezeichnet, die mit den Salzwassern aller Weltmeere gewaschen und deshalb durch keine Stürme mehr zu erschüttern sind. Sie haben viele Kniffe kennengelernt, um ihr schlingerndes Schiff zu retten. 

Weißer Hund ist eine hohe Welle, die über das Deck hinweggeht.

Weiße Wand Riesenwelle mit Schaumkrone.

Weißes Gold Entführte Europäer, die von ihren Verwandten nicht freigekauft werden konnten, galten auf den Sklavenmärkten Nordafrikas als "Weißes Gold". Man schätzt, dass zwischen 1500 und 1800 über eine Million weißer Kinder, Frauen und Männer in den muslimischen Stadtstaaten versklavt wurden. Dieser Menschenhandel war in den Augen der Muslime nichts Anrüchiges, sondern wurde als eine legitime Form des Heiligen Krieges gegen "Ungläubige" gerechtfertigt und als lukrative Geschäftspraxis betrieben.

Weltmeere, Zu den "sieben Weltmeeren" gehörten unumstritten Atlantik (Atlantischer Ozean), Pazifik (Pazifischer Ozean) und Indik (Indischer Ozean). Denn sie leiten ihre Namen vom griechischen Wort „okeanos“ ab, jenem die Erdscheibe umfließenden Weltstrom ab, der auf den äußerst vereinfachten, runden Weltkarten des Mittelalters zu sehen ist. Dazu kommen die vier großen „Mittelmeere“. Das sind die zu einem großen Teil von Land umschlossene Nebenmeere der Ozeane, die für den Seehandel so bedeutend waren, dass sie in der Seefahrt als selbständige Meere betrachtet wurden, also das Arktische Mittelmeer (Nordpolarmeer),

das Amerikanische Mittelmeer (Karibisches Meer und Golf von Mexiko), das Austra-Aasiatische Mittelmeer (begrenzt von den Sunda-Inseln, Australien, Neuguinea, den Philippinen und dem asiatischen Festland). Meist gehörte auch das europäische Mittelmeer dazu. Es zierte als „mare magnum“ (großes Meer) ebenfalls die zum Navigieren unbrauchbaren Weltkarten des lateinisch geprägten Mittelalters.

Wetter Bei rauem Wetter kämpfte die Besatzung auf ihren nicht immer seetauglichen Kähnen gegen Wind und Wellen. Sie waren von Regen und Salzwasser durchnässt, erschöpft und froren erbärmlich. Nachts schliefen die Piraten, die keine Wache hatten, dicht gedrängt unter Deck. Die Planken knarrten und quietschten, unter ihnen schwappte das stinkende Bilgewasser, und das Geräusch tapsender Ratten erfüllte die Dunkelheit.

Werg besteht Fasern von geteerten Tauen. Die Piraten steckten sie zwischen die Holzplanken der Schiffswand, damit kein Wasser durch die Ritzen ins Schiff floss. Das Wergzupfen war eine sehr unbeliebte und mühsame Arbeit.

Whydah 1984 entdeckte man vor der Küste von Cape Cod das Wrack des Piratenschiffes 'Whydah'. Es wurden Münzen, Waffen, eine Schiffsglocke, Kanonenkugeln, Metallknöpfe und Kleidungsreste gefunden. Gebaut wurde die Whydah 1716 in England. Sie war eine dreimastige Handelsgaleere für Sklaventransporte. Sie hatte Segel über den Ruderbänken, damit sie auch bei starkem Gegenwind fahren konnte. Der Rumpf ist über 23 Meter lang. 250 Sklaven konnten während der Fahrt transportiert werden. Benannt wurde sie nach dem gleichnamigen Sklavenhafen in Westafrika, im heutigen Benin.

Wikinger Zwischen dem achten und elften Jahrhundert überfielen die Wikinger mit ihren schnellen Langbooten reihenweise mitteleuropäische Küstenstädte, zunächst in England und dann auch in anderen Ländern. Ihr Symbol ist der Horn-Helm. Auf ihren Raubzügen töteten sie jeden, der sich nicht sofort in Sicherheit bringen konnte. Ohne Rücksicht plünderten sie auch Kirchen, Klöster und andere Heiligtümer. Wer den skandinavischen Piraten nicht zum Opfer fällt, wird gefangen genommen und versklavt. Die Herrschaft der Wikinger über die Meere endet im elften Jahrhundert, als Norwegen, Dänemark und Schweden zu Königreichen und ihre Völker sesshaft werden. 

William Kidd war ein schottisch-amerikanischer Freibeuter. Er befuhr Ende des 16. Jahrhunderts den Indischen Ozean. Zu Beginn seiner Kaperfahrten handelte er im Auftrag Englands, doch später segelte und raubte er unter eigener Flagge weiter, bis er zum Tode durch den Strick verurteilt wurde.

Wind beim Segeln: Man unterscheidet die Kurse zum Wind nach dem Einfallswinkel des scheinbaren Windes (ergibt sich aus dem Zusammenwirken von wahrem, atmosphärischem Wind und Fahrtwind) in Bezug auf die Längsachse eines Segelschiffes. Je nach Winkel des Fahrzeugs zum an Bord wahrgenommenen Wind unterscheiden sich die Stellung der Segel und ihr Trimm (mehr oder weniger Wölbung im Segel).

Windjammer ist eine Segelschiffsgattung, die von 1870 bis 1925 gebaut wurden. Der Name Windjammer kommt aus dem Englischen „to jam the wind“ und bedeutet hart am Wind segeln. Umgangssprachlich bezeichnet das Wort große Segelschiffe.

Wo aus! Frage an den Ausguck, wo etwas gesehen wird.

Woolding (nautisch): Der Akt des Wickelns oder Umwickelns von Gegenständen mit einem Seil Festbinden von Tauen an einem Mast. Auch eine der wirksamsten Foltermethoden der Piraten wurde "Woolding" genannt, Man benötigte dazu nur ein kurzes Seil, das um den Kopf des Opfers gelegt wurde. Die Enden des Seils wurden um einen mit Knoten bestückten Holzstab versehen, den man nun im Uhrzeigersinn drehte, so dass sich das Seil immer enger um die Schläfen des Opfers spannte und die Augen aus den Höhlen zu platzen drohten.

Wrack Ein durch Verfall oder Beschädigung unbrauchbar gewordenes Schiff. Schiffswracks und auch die in ihnen gefundenen Gegenstände sind historische Quellen. Durch sie kann man heute rekonstruieren, wie das Leben als Pirat war. Einige Schatzsucher sind natürlich auch am Wert der Fundsachen interessiert.

Würfelspiele Alkohol und Spiele waren für die Piraten oft die einzige Freude. Häufig gab es nichts zu tun und die Tage auf dem Schiff waren lang. Würfelspiele und Glücksspiele waren sehr beliebt.

 

X:

Xebec (auch Schebecke oder Chebeke): Ein Segelschiff welches im 18.Jhd vorwiegend von Piraten genutzt wurde.

 

Y:

Yawl Ein zwei mastiges Segelboot. Der hintere Mast ist dabei deutlich kleiner als der Vordere.

Yellow Jack war die Flagge, mit der die Piraten anzeigten, dass auf ihrem Schiff eine ansteckende Krankheit herrschte. Mit Hilfe der Flagge warnten sie andere Schiffe.

Yo-ho-ho "Hau Ruck“- Ausruf, ohne großen Sinn; vielleicht auch als taktgebender Arbeitsruf.

 

Z:

Zheng Yi Sao lebte um 1800 herum in Südchina. Sie übernahm nach dem Tode ihres Mannes die Führung seines Piratenbundes. Sie überfielen die Schiffe und verlangten Schutzgeld. Yi Sao schreckte nicht davor zurück europäische Schiffe zu überfallen. Ihr Mann hatte diese gemieden. Nachdem der Piratenbund aufgelöst wurde, leitete Zheng Yi Sao eine Schmugglerbande.

Zeug Umgangssprachliche Bezeichnung für Bekleidung der Seefahrer. Alternativ auch genutzt für die Takelage.

Zimmermann Neben dem Kapitän, dem Quartiermeister und anderen Offizieren, gab es an Bord häufig einen Zimmermann, der für Reparaturen des Schiffes zuständig war. Zimmermänner (und manchmal auch Mediziner) waren meist nicht freiwillig an Bord eines Piratenschiffes.

Zitrusfrüchte waren lebenswichtig für Piraten, die oft an Vitaminmangel (Skorbut) litten.

Zuflucht Höhlen, die versteckt auf kleinen karibischen Inseln lagen, wurden gerne als Zuflucht genutzt. Den Standort der Inseln kannten meist nur die Piraten selbst.

Zulauf zum Piratentum Ein Grund für den anfänglichen Zulauf war die erbarmungslose Unterdrückung auf den offiziellen Handels- und Kriegsflotten der einzelnen Länder. Auf den Piratenschiffen herrschte dagegen oft eine gewisse Form der Demokratie. So wurden oft wichtige Entscheidungen durch Abstimmungen der Besatzung getroffen.